Freitag, 21. Dezember 2018

[Rezension] Girl unknown - Karen Perry

Inhalt:
Professor David Connolly hat eigentlich nur seine Lehre und vielleicht noch seine engste Familie im Kopf, als ihm seine Studentin Zoe Barry offenbart, seine Tochter zu sein. Als er den ersten Schock überwunden hat, stellt er Zoe seiner Frau und seinen beiden Kindern vor. Nach und nach wird sie ein Teil der Familie, egal wie sehr sich manche Familienmitglieder dagegen sträuben. Geschickt spielt sie die Familie gegeneinander aus, in dem sie vor David verletzlich und schüchtern wirkt, sich aber bei dessen Frau Caroline berechnend gibt.
Wer ist Zoe und ist sie wirklich Davids Tochter? Was hat sie vor und wird die Familie das überstehen?


 
Meine Meinung:
Eigentlich hat das Autorenduo Karen Perry hier eine interessante Idee gehabt: Eine vermeintliche Tochter, von der niemand etwas wusste, schleicht sich in die Familie und treibt ihre Psychospiele mit den Familienmitgliedern. Und doch ist vor allem der Mittelteil des Buches wenig spannend, es fehlt der Thrill oder ein Aufbau bis zum Höhepunkt. Zwar weiß man als Leser nie so genau, was Zoe mit ihrem hinterhältigen Handeln erreichen will, es geht aber viel mehr um die Geheimnisse und Probleme innerhalb der Familie, um die Gefühle und Gedanken der einzelnen Personen und wie sie versuchen, mit der ungewohnten Situation zurecht zu kommen. Das hat viel mehr von einem Familiendrama als von einem Krimi oder Thriller.
Von manchen Charakteren war ich genervt, da sie auf Zoe hereingefallen sind, egal wie offensichtlich diese sie gegeneinander ausgespielt hat. Selbst wenn man Zoe irgendwie als charismatisch bezeichnet, schließlich kann sie die Leute um den Finger wickeln und benutzen wie Marionetten, verstand ich nicht immer, wie sie es schafft, unbeschadet aus all ihren Intrigen herauszukommen.
Das Ende konnte mich leider auch nicht überzeugen und ich habe mich letztendlich nur gefragt, was die Autoren mit der Geschichte erreichen wollen, mir hat der Sinn irgendwie gefehlt. Es war weder besonders unterhaltsam, noch gruselig oder spannend. Es plätscherte alles mehr so dahin, sodass ich zu dem Schluss komme, dass man das Buch nicht gelesen haben muss.
 
 
Fazit:
Eher ein Familiendrama, das keinen Spannungsbogen aufweist und nur mittelmäßig interessant ist.


Dienstag, 4. Dezember 2018

[Rezension] To Keep You Safe - Judit Müller

 
Inhalt:
Nachdem die Welt in Grau versunken ist, Naturkatastrophen und Meteoriten die Erde verwüstet haben und nichts mehr so ist wie vor, macht sich die 17-jährige Judy mit ihren kleinen Geschwistern auf den Weg durch Amerika. Es gibt kein Ziel, keine sichere Unterkunft. Bald schon stoßen sie auf andere Menschen, begegnen Plünderern, werden überfallen und treffen auf Raphael und Joe, mit denen sie sich zusammenschließen. Die gewachsene Gruppe schöpft neue Hoffnung. Alles was bleibt, ist das Versprechen aufeinander aufzupassen in einer Welt, in der ich jeder selbst der Nächste ist.
 
Meine Meinung:
Diese Dystopie stammt aus dem ATAV-Verlag, der mich schon mit "Wenn die Sterne Schleier tragen" überzeugen konnte.
Auch dieses Buch hat mir wieder gefallen. "To Keep You Safe" erfindet das Rad hinsichtlich Dystopien nicht neu, wir kennen das schon aus anderen Büchern: Die Welt wird von Naturkatastrophen heimgesucht, viele Menschen sterben, es gibt weder fließend Wasser noch Strom. Die Menschen suchen sich ihre Nahrung mühsam zusammen und verteidigen sich und ihre Liebsten gegeneinander. Die meisten haben Teile ihrer Familie verloren, so wie die Protagonistin Judy, die sich nach dem Tod ihrer Eltern um ihre beiden jüngeren Geschwister kümmern muss.
Judy wird aufgrund der Vorkommnisse in eine Verantwortung gedrängt, die ihr immer mal wieder zu viel wird. Das macht sie zu einem realistischen Charakter, der Ängste aussteht, sich Sorgen macht und manchmal einfach nur die Hoffnung aufgeben will. Die weiteren Personen der Gruppe haben alle verschiedene Charaktereigenschaften und sind damit interessant und abwechslungsreich gestaltet.
Auch wenn die Geschichte nichts neues darstellt, wurde ich auf den knapp 300 Seiten gut unterhalten. Man konnte das Buch flüssig durchlesen und auch die Emotionen waren, vor allem gegen Ende hin, da. Ich habe geweint, ich habe gehofft und ich konnte die Handlungen der Charaktere nachvollziehen.
Besonders gut hat mir gefallen, dass das Jugendbuch in dem Szenario sehr ehrlich war. Es wird weder etwas übertrieben weich und positiv dargestellt (schließlich ist die Welt praktisch untergegangen), noch werden die Morde und Überfälle nicht altersgemäß beschrieben. Der Schreibstil ist einfach realistisch.
 
Fazit:
Mein zweiter Glücksgriff des noch unbekannten Verlags. Nichts Neues aber unterhaltsam und ich mochte es.
 
 

Donnerstag, 22. November 2018

[Rezension] Now and Forever: Weil ich dich liebe - Geneva Lee


Inhalt:
Jillian hat ein Geheimnis, dass sie mit niemandem außerhalb ihrer Familie und ihres engsten Freundeskreis teilen will. Um das zu gewährleisten, ist ihre oberste Regel, mit einem Mann immer nur ein One-Night-Stand zu haben, keinesfalls eine Beziehung. Liam will jedoch nicht nur einer von vielen sein, er will mehr als eine Nacht. Stur weigert sich der schottische Austauschstudent, ihre Regeln einzuhalten, egal was passiert. Da kann Jillian noch so abweisend sein.
 
Meine Meinung:
Hineingeworfen in die Geschichte, beginnt das Buch unverzüglich mit dem ersten "Morgen danach" der beiden Protagonisten. Normalerweise gefällt es mir gut, wenn es keine lange Vorgeschichte gibt, hier ist es jedoch so abrupt, dass man nicht nachvollziehen kann, warum Liam Jillian so sehr mag, dass er auch weiterhin eine Beziehung zu ihr haben möchte.
Dann kommt noch dazu, dass ich nicht verstehe, warum überhaupt jemand Jillian mag: Die Protagonistin ist mir so unsympathisch gewesen, dass ich oftmals nur den Kopf über sie schütteln musste. Sie fühlt sich durch jede Kleinigkeit angegriffen und ist egozentrisch. Private Probleme und eine Krankheit geben einem meiner Meinung nach keine Berechtigung, andere mies zu behandeln.
Liam dagegen tut alles, um ihr nahe zu kommen und das, obwohl sie ihn immer wieder kalt abweist. Ich konnte mich nicht gegen den Gedanken wehren, dass er einen viel zu lieben Charakter für eine Egoistin wie Jillian hat.
Der Schreibstil ist okay, allerdings liegt es entweder an ihm oder an der Übersetzung, dass manche Stellen eigenartig unrund klingen oder nicht ganz stimmig Sinn ergeben.
Die Handlung wirkt leider auf mich, als hätte die Autorin, gleich einem Rezept, Punkte auf einer Liste abgearbeitet, die besagt wie man einen New-Adult-Roman schreibt. Die Atmosphäre zwischen den beiden Protagonisten leidet darunter, da einfach kein Knistern und keine Emotionen zustande kommen, die auch den Leser einfangen können. Ich habe mich permanent gefragt, was sie eigentlich dazu gebracht hat, sich ineinander zu verlieben.
Zudem hatte ich manchmal beim Lesen das Gefühl, dass ich Abschnitte überlesen habe, ohne dass es wirklich so war, weil ich den Eindruck gewonnen habe, dass es Lücken hat. Eine Situation wird nicht richtig zu Ende gebracht, bevor man schon zur nächsten springt oder es werden Aussagen in einem Gespräch ohne Erklärung dafür ignoriert, sodass es plötzlich um etwas anderes geht.
Insgesamt konnte ich das Buch zwar innerhalb weniger Tage durchlesen, habe mich dabei aber an dem freundlichen Liam und der besten Freundin Jess hochgezogen.
 
 
Fazit:
Konnte mich leider nicht überzeugen, vor allem wegen der unsympathischen Protagonistin. Schade.

Montag, 19. November 2018

10 Jahre Lovelybooks Leserpreis!

Bei Lovelybooks kann man jedes Jahr seine Lieblingsbücher in verschiedenen Kategorien nominieren und wählen und auch dieses Jahr ist es wieder soweit: Der Leserpreis 2018 steht an!
Die Nominierungsphase ist vorbei und nun könnt ihr aus den meist nominierten Büchern eure Lieblinge wählen!

Hier gelangt ihr sofort zur Abstimmung:
https://www.lovelybooks.de/leserpreis/2018/abstimmungen/

Auch ich habe in jeder Kategorie abgestimmt, aber um euch nicht zu langweilen, nenne ich euch meine Jahreshighlights insgesamt:

Die Stille meiner Worte von Ava Reed:
Einfühlsam, zart und wunderschön. Ava Reed konnte mich mit diesem gelungenen Jugendbuch voll und ganz überzeugen. Schon seit Erscheinen eines meiner Jahres-Highlights 2018!





Wie die Erde um die Sonne von Brittainy C. Cherry:
Das beste Buch der Autorin für das ich eine klare Leseempfehlung aussprechen kann. Wunderbar emotional und schön geschrieben!




Die kleinen Wunder von Mayfair von Robert Dinsdale:
Auch wenn mich die Geschichte selbst nicht vollkommen überzeugen konnte, da ich etwas anderes erwartet habe, habe ich das Buch in der Kategorie "Bestes Cover" gewählt. Es ist einfach wunderschön.


Zu allen drei erwähnten Büchern findet ihr die jeweilige Rezension auf  meinem Blog.

Viel Spaß beim Abstimmen eurer Favoriten!


Samstag, 17. November 2018

[Rezension] Vom kleinen Stern, der etwas Besonderes sein wollte - Björn Steffens

Der kleine Stern besteht aus Plätzchenteig. Er ist beim Backen etwas schief geraten und ihm fehlt ein Zacken. Als er sich mit den anderen schönen Weihnachtspätzchen vergleicht, wird er traurig und läuft nach draußen in den Schnee, wo er einigen Tieren begegnet. Diese öffnen ihm die Augen, was im Leben wirklich zählt.



Das Kinderbuch "Vom kleinen Stern, der etwas Besonderes sein wollte" vermittelt gut verpackt eine Geschichte, mit der sich die Kleinen und Großen identifizieren können. Jede Doppelseite ist illustriert, wobei die Bilder modern gehalten sind, aber nicht zu sehr, sodass mir diese wirklich gut gefallen haben. Besonders eine Seite hat es mir angetan, die man auch einrahmen und an die Wand hängen könnte, weil sie so ein schönes weihnachtliches Bild abgibt.
Auch der Einband ist gut gewählt, denn er ist stabil und kann außen mit einem feuchten Lappen abgewischt werden, was bei kleineren Kindern öfter mal nötig wird.
Positiv aufgefallen ist mir, dass die einzelnen Seiten dick genug sind, um von Kinderhänden jeglichen Alters selbst umgeblättert werden zu können.
Der Text ist nicht zu lang und nicht zu kurz, sodass man das Buch, je nach Konzentrationsspanne des Kindes, in ein oder zwei "Sitzungen" vorlesen kann. Dabei ist die Geschichte verständlich, die Kinder können ihr gut folgen.
Da dies ein christliches Kinderbuch ist, werden auch christliche Werte vermittelt: Gutes tun, anderen helfen, Unterschiede anerkennen. Die Aufbereitung dieser Werte ist nicht zu aufdringlich und so formuliert, dass die Kinder sie ganz einfach verstehen. Man kann auch gut nach dem Lesen noch ein Gespräch auf Basis dieser einleiten, um sie noch einmal mehr ins Bewusstsein zu führen.
 
Fazit:
Eine schöne vorweihnachtliche Geschichte für Groß und Klein!

Sonntag, 11. November 2018

[Rezension] Die Sprache der Menschlichkeit - Christie Watson

Inhalt:
Christie Watson, Autorin dieses Buches erzählt von ihrer zwanzigjährigen Zeit als Pflegekraft im Einsatz auf verschiedenen Stationen. Wie sie ruhig bleibt, während alles um sie herum laut und hektisch wird und wie Menschen, die ins Krankenhaus kommen eine besondere Aufmerksamkeit brauchen. Jeder wird einmal krank, jeder wird einmal geboren und jeder wird einmal im Sterben liegen. Christie Watson erinnert daran, was alle Menschen, Kranke, Pfleger, Ärzte und Angehörige verbindet: Menschlichkeit.
 
Meine Meinung:
Im Vorwort erhalten wir einen ersten Eindruck der Person, die dieses Buch geschrieben hat und uns durch ihr Leben als Krankenschwester führt, sodass wir ihre Hintergründe etwas besser verstehen.
Dann führt sie uns in den Hauptkapiteln durch verschiedene Stationen, auf denen sie gearbeitet hat: Angefangen bei der Notaufnahme, über die Psychiatrie bis hin zur Neugeborenen und Palliativstation und einigem mehr. Dabei ist genug Platz um mehrere Patienten, ihr Krankheitsbild und ihren Krankheitsverlauf zu erfahren. Dann werden auch gerne mal geschichtliche Infos oder medizinische Hintergründe der Krankheit kurz angerissen, sodass immer wieder interessante Fakten unterbreitet werden. Generell wird auch auf rechtliche/gesetzliche und politische Themen, beispielsweise Unterbesetzung kurz eingegangen.
Zusätzlich bringt die Autorin ihre Liebe für Kunst und Kultur mit ein, in dem sie Autoren zitiert oder die reale Situation mit Gemälden vergleicht.
Einerseits hat das Buch überwiegend biografische Züge, schließlich beruht es auf wahren Begebenheiten und Erfahrung der Autorin, andererseits vermitteln die aus dem Gedächtnis rekonstruierten Gespräche eine romanartige Atmosphäre, sodass man das Buch leicht lesen kann.
An den detaillierteren Stellen habe ich gemerkt, dass der Beruf der Krankenschwester für mich nichts wäre, denn die Symptome zu lesen war schon hart, es im realen Leben miterleben zu müssen würde ich persönlich wahrscheinlich nicht aushalten. Ich habe daher nur noch mehr Respekt vor den Menschen, die diesen Beruf ausüben.
Auch die Emotionen wurden ausreichend transportiert: Manchmal wurde mein Herz schwer, manchmal habe ich mich gefreut, als ein Kind gesund wurde, oft kamen mir aber auch die Tränen.
 
Fazit:
Das Buch besitzt Herz und Menschlichkeit, es wird weder verharmlost, noch schlechtgeredet. Auch, oder gerade für, Nicht-Pflegekräfte interessant.
 
 

Montag, 5. November 2018

[Rezension] Maybe this time - Jennifer Snow

Inhalt:
Abigail kehrt nach ihrer großen Trennung von einem Eishockey-Starspieler zurück in ihre Heimatstadt Glenwood Falls. Sie will sich mit ihrer neunjährigen Tochter dort ein neues Leben aufbauen, ganz ohne Männer und mit möglichst wenig Eishockey. Doch nicht nur ist ihre Tochter begeistert von der hiesigen Eishockey-Schulmannschaft, auch deren Trainer Jackson Westmore kennt Abigail aus ihrer Jugendzeit, in der sie beide immer aneinander geraten sind. Das scheint jetzt nicht anders zu sein, auch wenn sich Abby plötzlich mehr zu ihm hingezogen fühlt, als sie sollte.
 
 
Meine Meinung:
Man findet schnell in die Geschichte hinein und lernt die Protagonisten kennen, deren beider Sichten im Buch vorkommen. Jackson liebt Eishockey und würde gern genauso professionell spielen wie seine beiden Brüder, er kann sich ein leben ohne diesen Sport nicht vorstellen, während Abigail die Nase gestrichen voll von diesem Sport und der Männerwelt im Allgemeinen hat. Und doch geraten die beiden Protagonisten schnell aneinander und auch wenn am Anfang eher Feindlichkeit steht, entwickeln sich bald mehr Gefühle als Abigail möchte.
Die Entwicklung der Charaktere lässt sich von Beginn an gut nachvollziehen und auch wenn es gegen Ende das typische "Hindernis" gibt, das man durch ein richtiges Gespräch schnell aus der Welt schaffen könnte, hat mich das hier nicht wirklich gestört.
Jackson ist definitiv mein Lieblingscharakter aus diesem Buch, denn er entspricht nicht dem stereotypen Macho, der gerne mal für solche Romane verwendet wird. Im Gegenteil: Er ist aufmerksam, lieb und gesteht sich von Anfang an seine Gefühle ein, was ich erfrischend fand. Er hat es nicht nötig, Spielchen zu spielen, den Playboy zu mimen oder sich auf Bad Boy zu trimmen. Hinzu kommt seine reizende Schwester Becky, die den beiden Protagonisten gerne mal einen kleinen Schubs versetzt und nicht mit ihrer Meinung hinter dem Berg hält. Ihr würde ich den Oskar als bester Nebencharakter verleihen.
Einzig Abbys Tochter kommt mir für ihre neun Jahre doch etwas zu erwachsen vor, vor allem bei der Wortwahl, die ihr die Autorin in den Mund gelegt hat. Ich musste mich die ganze Zeit selbst daran erinnern, dass sie nicht schon 14 ist.
Ansonsten ist es ein stimmiger Roman, der mich sehr gut unterhalten hat und den ich locker-leicht lesen konnte.
 
Fazit:
Ganz einfach: Ich mochte Jackson, ich mochte Abby und ich mochte die Geschichte.
 
 

Samstag, 27. Oktober 2018

[Rezension] Winter: Das große Lesebuch für die ganze Familie

Bald hält der Winter wieder Einzug und passend dazu stelle ich euch heute ein Buch aus dem Herder-Verlag vor.



Meine Meinung:
Angefangen bei Geschichten, über Rätsel und Lieder, bis hin zu Rezepten ist in diesem großen Buch alles zum Thema Winter und Weihnachtszeit vertreten. Es sind Klassiker wie das Märchen "Frau Holle" von den Gebrüdern Grimm" vorhanden, aber auch Lieder, die man vielleicht noch nicht häufig gehört hat oder kennt. Das Buch ist so aufgebaut, dass es zuerst Kapitel zum Herbst und dem Winterbeginn gibt, es danach um Schnee, Eis und Kälte geht, bis die Adventszeit und Weihnachten ihren Platz erhalten. Auch der Herbst und Frühling erhält seinen Platz. So kann man sein Leseverhalten auch gerne an die passende Zeit im Jahr anpassen und nicht nur die Kinder bei ihrer Vorfreude auf die Weihnachtszeit damit begleiten.

 
Desweiteren ist das Buch wirklich schön illustriert, nicht zu kindisch, sodass sich auch Erwachsene gerne die Bilder anschauen, aber auch passend für (ältere) Kinder. So wird die ganze Familie unter einen Hut gebracht und nicht ausschließlich die Kleinen haben Spaß daran, die Rezepte auszuprobieren oder die Geschichten zu hören. Damit hat es das Potenzial, die Familie zusammen zu bringen und zauberhafte Momente miteinander zu erschaffen.

 
Mein einziger geringfügiger Kritikpunkt ist, dass es für meinen Geschmack noch ein paar Illustrationen mehr auf manchen Seiten hätte geben können. Ich mochte den Stil davon nämlich und mag es vor allem in der Weihnachtszeit, wenn alles etwas geschmückter ist, so auch bei diesem Buch. Ob es dann zu überladen gewesen wäre oder nicht ist schlicht Geschmackssache, da können die Meinungen auseinander gehen.
 
Fazit:
Ein tolles großes Buch für die ganze Familie, um gemeinsam eine schöne Winterzeit zu verbringen, wenn es draußen kalt und innen warm ist. Eine tolle Aufmachung und Unterteilung der Kapitel tut ihr Übriges. Ich kann es nur empfehlen.




Danke an den Herder-Verlag und Literaturtest für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!

Mittwoch, 24. Oktober 2018

[Rezension] Die kleinen Wunder von Mayfair - Robert Dinsdale

Inhalt:
1906 ist die fünfzehnjährige Cathy schwanger und soll von ihren Eltern in ein Heim für unverheiratete Frauen geschickt werden. Im letzten Moment entscheidet sich Cathy aufgrund einer Zeitungsannonce von Zuhause zu fliehen und in Papa Jacks Emporium als Aushilfe zu beginnen. Der Spielzeugladen birgt allerlei Wunder und Magisches, das Spielzeug scheint täuschend echt: Die Papierbäume wachsen wie echte und die Holzsoldaten marschieren, als hätten sie ein Eigenleben. Cathy schöpft Hoffnung und wird von den beiden Söhnen des Inhabers umworben. Doch deren Rivalität könnte den Zauber des Emporiums mit der Zeit versiegen lassen.
 
 
Meine Meinung:
Ich hatte einen wirklich magischen Einstieg in das Buch. Schon der Prolog hat mich sofort n die Geschichte hineingesogen, in der es so viel Magie zu entdecken gilt. Ich konnte mir aufgrund der Beschreibungen des Autors den Zauber des Emporiums vorstellen und war begierig darauf, zusammen mit Cathy neue Spielzeuge kennen zu lernen. Normalerweise langweile ich mich schnell bei umfassenden Beschreibungen und überfliege sie eher, was hier anfangs jedoch nicht der Fall war. Lieder hielt das nur bis zur Hälfte des Buches an, denn ab da kommt einfach nichts mehr wirklich Neues hinzu, was die Welt des Emporiums an sich angeht.
Denn obwohl der Schreibstil zauberhaft ist und wirklich gut zur Zeit und dem Setting passt, konnten mich die Gefühle der Protagonistin Cathy nicht erreichen. Sie und die anderen Charaktere machen im gesamten Buch kaum eine Entwicklung durch, was ich als verschwendetes Potential ansehe.
Die Rivalität der Brüder Kaspar und Emil konnte ich nur wenig nachvollziehen, da sie über normales brüderliches Messen hinaus geht und übertriebene Formen annimmt. Das wurde mit Anstieg der Seitenzahlen immer anstrengender.
Wie oben schon erwähnt, musste ich mich ab ungefähr der Hälfte des Buches immer mal wieder zum Weiterlesen überreden, denn es werden so viele große schwere Themen eingestreut, die ich nicht erwartet hätte, dass es an manchen Stellen überladen wirkt. Vor allem als der erste Weltkrieg ausbricht, gibt es einen harten Übergang zwischen der Magie des Emporiums und dem Leiden, was man positiv, aber auch negativ sehen kann, wenn man es aufgrund des Klappentextes und des wunderschönen Covers nicht erwartet hätte. Beides verspricht eigentlich eine zauberhafte, wundervolle Welt.
Auch das Ende konnte mich nicht mehr richtig versöhnen, sodass meine Meinung zum Buch zwiegespalten bleibt.
 
Fazit:
Einerseits ein Buch voller Magie und schöner Einfälle, andererseits aber auch anders, als Klappentext und Cover vermuten lassen. Für mich war es an manchen Stellen zu viele "Problemthemen" und an anderen Stellen zu wenige Emotionen.

Dienstag, 11. September 2018

[Rezension] American Royals: Wer wir auch sind - Nichole Chase

Inhalt:
Maddie war noch nie die brave Präsidententochter, die sie eigentlich sein sollte. Sie will die Welt verändern und wird nach einer Rettungsaktion, bei der sie Tiere aus Käfigen befreien will, von der Polizei verhaftet. Ihr Vater, der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, ist nicht begeistert und verdonnert sie dazu, Sozialstunden bei dem Projekt von Jake Simmon abzuleisten. Ausgerechnet dem perfekten Politikersohn der Vizepräsidentin! Doch seit einem Unfall ist Jake nicht mehr so perfekt, wie er einmal war und Maddie erkennt, dass sie wohl doch mehr verbindet, als das gleiche Umfeld, in dem sie aufgewachsen sind.
 
 
Meine Meinung:
Dies ist das erste auf deutsch übersetzte Buch der Autorin Nichole Chase, die mich damit definitiv von sich überzeugen konnte. Die beiden Protagonisten Jake und Maddie, aus deren sich die Geschichte abwechselnd erzählt wird, sind mir sofort ans Herz gewachsen. Jake ist offen, sehr verstört was seine Vergangenheit beim Militär angeht, aber hat sein Herz auf dem rechten Fleck, während Maddie eine herausragend herzliche, liebevolle und ehrliche Person in allen Bereichen ist. Man kann sich gar nicht dagegen wehren, sie gern zu haben.
Man kann mit den beiden mitfühlen, was sich allein schon durch die Hohe Sympathie zu den Hauptcharakteren nicht vermeiden lässt.
Das Setting, das die beiden bei einem Projekt für heimgekehrte Veteranen helfen, bietet genügend Platz für eine tiefergehende Geschichte, die auch mehrere wichtige Themen anreißt, die dann zum weiterführenden Nachdenken anregen.
Es geht, anders als in vielen anderen Liebesromanen, nicht nur um die körperliche Beziehung der Protagonisten zueinander, sondern auch um die emotionale Auseinandersetzung, die viele gefühlvolle Stellen nach sich zieht.
Selbst die Nebencharaktere sind liebevoll gestellt, vor allem ein Pärchen, das in einer anderen Reihe der Autorin die Hauptrolle spielt und hier nebenbei immer mal wieder auftaucht.
Die gesamte Story ist gleichermaßen authentisch, aber auch romantisch, sehr kurzweilig und unterhaltsam, sodass ich dieses Buch jedem ans Herz legen kann, der dieses Genre gerne liest.
 
 
Fazit:
Tolle Charaktere, die man sofort ins Herz schließt und eine Geschichte, die man gar nicht mehr aus der Hand legen möchte!
 
 

Donnerstag, 6. September 2018

[Rezension] Frauen, die ihre Stimme erheben - Cecelia Ahern

 
Inhalt:
Eine Frau versinkt im Boden, als sich ein Loch vor ihr auftut und trifft dort auf andere, sich schämende Frauen. Eine Frau wacht eines morgens voller Bisse am ganzen Körper auf und eine andere steigt von ihrem Regal hinunter. Einer weiteren wachsen Flügel, als sie ihre Kinder beschützen möchte. Und so gibt es viele Geschichten von Frauen, die Mut und ihre innere Stärke zurückfinden und das meist dann, wenn sie es nicht erwarten.

Meine Meinung:
Cecelia Ahern probiert sich wieder neu aus und liefert hier ein Buch voller Kurzgeschichten ab, die von Frauen handeln. Es gibt 30 Geschichten in diesem Buch, die die Stärke von Frauen aufzeigen und ihnen Mut machen sollen.
Manche dieser Geschichten sind gut durchdacht und beinhalten Wortspiele, die einen guten Anreiz für die Story einer der Frauen bieten, andere sind so betont bedeutungsschwanger, dass ich die Augen verdrehen musste.
Nicht alle Kurzgeschichten haben mir gefallen, auch wenn der Schreibstil der Autorin gewohnt solide ist und einen eigentlich zum Lesen anregt. Andere haben mich wiederum dazu angeregt, über mein Leben und mein Verhalten als Frau nachzudenken und ich konnte mich mit der Frau in der Geschichte identifizieren.
Die Protagonistinnen der Kurzgeschichten haben übrigens nie einen Namen, zumindest wird dieser nicht erwähnt, sodass es möglich ist, sich selbst in sie hinein zu versetzen und seine eigene Geschichte daraus zu machen. Mich hat das jedoch teilweise gestört, da ich darüber dann keinen Bezug zu den Charakteren aufbauen konnte.
Durch die kleinen Kapitel und die etwa 10-seitigen Geschichten, kann man sich das Buch gut einteilen und auch mal zwischendurch schnell ein Kapitel lesen.

Fazit: 
Haut mich nicht vom Hocker aber manche Geschichten sind recht unterhaltsam.
 
 

Sonntag, 2. September 2018

[Rezension] Ein kleines Wunder würde reichen - Penny Joelson

Inhalt:
Seit ihrer Geburt kann Jemma ihre Gliedmaßen nicht kontrollieren, sich nicht bewegen und nicht reden. Manchmal vergessen die Menschen sogar, dass sie da ist und unterschätzen ihre Intelligenz, sodass sie ihr ihre Geheimnisse erzählen, denn Jemma kann sie ja nicht verraten. Als in der Nachbarschaft ein Mord geschieht weiß sie allein, wer der Mörder ist. Doch wie kann sie sich verständlich machen. Jemma fühlt sich hilflos trotz ihres Wissens und weiß, dass nur noch ein kleines Wunder helfen kann.
 

 
Meine Meinung:
Solange man vollkommen gesund ist, kann man sich nicht vorstellen, wie es sein muss bei voller Intelligenz und Bewusstsein im eigenen Körper gefangen zu sein. Die 14-Jährige Jemma kennt es ihr ganzes Leben nicht anders und wir Leser begleiten ihre Sicht der Dinge in diesem Buch, was sich interessant gestaltet. Zudem wird man ohne große Vorreden sofort in die Geschichte entlassen, was mir grundsätzlich immer gefällt.
Der Schreibstil passt sich den Gedanken eines Mädchen diesen Alters an und ist somit nicht anspruchsvoll, auch wenn Jemma für ihr Alter erwachsener wirkt als man erwarten würde.
Durch die permanente Sichtweise Jemmas kann der Leser hautnah miterleben, was die Protagonistin fühlt und wie frustrierend es ist, im eigenen Körper gefangen zu sein, wenn man sich unbedingt mitteilen möchte. Jemma ist jedoch so eine starke Persönlichkeit, dass sie trotz allem auch Gutes an ihrem Leben findet: Sie ist ein von Grund auf freundlicher Mensch, der ihre Familie liebt und einfühlsam, sowie verständnisvoll ihre Stimmungen und Sorgen erkennt. Sie hört ihnen gut zu und beobachtet die Menschen um sich herum genau, sodass ihr nichts entgeht. Von dieser Aufmerksamkeit kann sich der Leser gut eine Scheibe abschneiden.
Der Nebenstrang mit dem Mord in der Nachbarschaft peppt das Ganze noch etwas auf, auch wenn es zwischendurch immer mal wieder kleine Hänger gibt, wenn gerade handlungstechnisch wenig geschieht. Durch den Schreibstil und die kleinen Kapitel lässt sich das Buch aber insgesamt binnen einem Tag durchlesen.
Als Jugendbuch ist das gewählte Thema und vor allem die Perspektive der Protagonistin klasse, da es zum Nachdenken anregt. Man überdenkt automatisch während der Lektüre seine Einstellungen und Vorurteile, sowie, wie man sich selbst gegenüber Menschen mit solch einer Behinderung verhalten würde. Außerdem stellt man sich die Frage: Wie würde ich damit umgehen, wenn ein Familienmitglied oder sogar ich persönlich unter Zerebralparese leiden würde?
Hinzu kommt ein authentisches Ende und schon haben wir ein gehaltvolles Buch, das gleichzeitig unterhält und nachhaltig auf den Leser einwirkt.
 
Fazit:
Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt mit einer einfühlsamen Protagonistin, die trotz ihres Schicksals unglaublich stark und mutig ist!

 

Freitag, 31. August 2018

[Rezension] Loving you, hating you - Christina Lauren

 
 
Inhalt:
Da lässt sich die Schauspielagentin Evie einmal auf einen Mann ein und schon endet das in einem Desaster: Nach einer gemeinsamen Nacht mit Carter erfährt sie, dass ihre beiden Firmen fusionieren und eventuell nur noch ein Platz frei ist, den die Firma im Bereich Filme mit einem Agenten besetzt. Vorerst können beide bleiben, doch die Aussicht auf Entlassung macht Carter und Evie zu erbitterten Konkurrenten... inklusive Sabotegeakten und Streichen. Und doch ist es schwer der Anziehungskraft zu trotzen...
 
Meine Meinung:
Der Klappentext klingt nach Spaß und einer witzigen Romanze, die aus einem Kleinkrieg zwischen den beiden Hauptcharakteren entsteht, was mich jedoch letztendlich erwartet hat, ist ein Quälen durch 50 Prozent des Buches:
Die Geschichte kommt nur sehr langsam ins Rollen, denn schon zu Beginn werden viele Einzelheiten zu den imaginären Filmstars und dem Agentenbusiness an sich geschildert, die mich schlichtweg nicht interessiert haben, sodass ich mehrere Abschnitt nur noch überflogen habe, um vorwärts zu kommen. Erst ab ungefähr der Mitte des Buches, also nach geschlagenen 200 Seiten nimmt der Plot etwas Fahrt auf, was dann jedoch immer wieder durch die flache Handlung und langweilige Beschreibungen gebremst wird. Hier wurde viel Potenzial verschenkt, vor allem wenn man bedenkt, dass die Protagonisten charakterlich gelungen sind. Sie haben ihre Ecken und Kanten und sind gerade deswegen sympathisch. Carter ist ein sehr lieber, attraktiver Mann, der mir durch seine aufmerksame und menschliche Art aufgefallen ist. Das hebt ihn von anderen Protagonisten des Genres ab. Evie hingegen ist selbstbewusst, hat sich hochgearbeitet und besitzt eine starker Persönlichkeit, die man als Frau in einer Männerbranche auch haben muss.
Schade, dass durch den Schreibstil die Emotionen beim Leser nicht ankommen. Ich fühlte mich während dem Lesen wie ein Zuschauer und keineswegs involviert. Ich habe sogar mehrere Bücher nebenbei gelesen, was ich sonst nicht tue.
Das Buch lässt über die gesamte Länge hinweg das Gewisse Etwas vermissen, das mich hätte fesseln können, denn es gibt kein Funken, der bei den Charakteren überspringt. Auch die Nebencharaktere sind -bis auf ein befreundetes Pärchen, das auf amüsante Art etwas mehr Profil hat- kaum ausgearbeitet.
Ein letzter Pluspunkt ist der überraschend aufgegriffene Sexismus in der Filmagentenbranche, den man hier in die Story mit eingebracht hat.
 
Fazit:
So viel Potenzial das verschenkt wurde und stattdessen in eine langweilige und flache Geschichte gemündet ist, die man sofort wieder vergisst.

(Danke an den Mira-Taschenbuch-Verlag für dieses Rezensionsexemplar!)

Sonntag, 26. August 2018

[Rezension] Der Zauber zwischen den Seiten - Cristina Caboni


Inhalt:
Bücher haben Sofia Bauer schon immer geholfen, der Realität zu entfliehen und für eine Weile alles um sich herum zu vergessen. Als sie in der schwersten Zeit ihres Lebens ein Antiquariat betritt, trifft sie dort auf ein ganz besonderes Buch, in dem sie einen Brief von Clarice findet, die Anfang des 19. Jahrhunderts gelebt hat. Sofort fühlt sie sich mit dieser Frau verbunden und eine Reise durch Europa beginnt, denn Sofia will unbedingt das Geheimnis um Clarice lüften. Dabei findet sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihr eigenes Glück.
 
 
Meine Meinung:
Dieses Buch wartet mit fast schon philosophischen, auf jeden Fall aber poetischen Gedanken über das Leben und die Liebe auf. Mit ausgewähltem und etwas hochgestochenem Schreibstil erzählt die Autorin abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonistinnen, einmal Sofia Bauer, die in der heutigen Gegenwart lebt und einmal aus der Perspektive von Clarice Anfang des 19. Jahrhunderts. Claires Sicht fand ich davon am interessantesten, sie lebt in einer Zeit, in der Frauen das Eigentum von Männern sind und sich zum Beispiel in einem handwerklichen Beruf nicht frei entfalten dürfen. Trotz zahlreicher Schicksalsschläge, die sie hinnehmen muss, ist sie eine starke Frau, die versucht ihr Glück zu finden, wobei ihr Bücher sehr weiterhelfen. Ihr Schicksal hat mich sehr interessiert und in seinen Bann gezogen. Sofia hingegen fand ich zwischenzeitlich etwas anstrengend, da ihre Gefühle und ihr Verhalten doch etwas sprunghaft und somit für mich schwerer nachzuvollziehen war. Ergänzt wird die Geschichte der beiden durch kleinere Nebenperspektiven, die immer mal wieder vorkommen, aber nicht unbedingt im Mittelpunkt stehen.
Auf dieses Buch muss man sich einlassen und man kann es nicht einfach nebenbei lesen, denn es ist nicht locker geschrieben. Man muss auch mal den Kopf einschalten, kann aber dann so einiges für sich und sein Leben mitnehmen, wenn man möchte und das ganz ohne Ratgeber.
Das Ende besteht aus einer tollen Auflösung, die mir etwas zu schnell abgehandelt wurde, da sie recht spät kam. Trotzdem fand ich es gut und es hat bei mir Extra-Punkte eingefahren.
 
Fazit:
Ein Buch über die Liebe zu Büchern auf das man sich einlassen muss. Nichts für Zwischendurch, aber interessant und nicht kitschig.
 

Montag, 13. August 2018

[Rezension] Post Mortem: Spur der Angst - Mark Roderick


Inhalt:
Lina Sattler ist auf der Suche nach ihrer Vergangenheit, denn seit ihrem 8. Lebensjahr kann sie sich an nichts mehr erinnern. Sie weiß nur, dass sie keine Angst verspüren kann und das sie adoptiert wurde. Warum kann sie sich an nichts erinnern? Sie folgt den Hinweisen zu dem Profikiller Avram Kuyper, der ihr dabei helfen soll, die Wahrheit herauszufinden. Als klar wird, dass alles mit einer mächtigen Organisation zusammenhängt, die über Jahre hinweg im Untergrund arbeiten und auch Interpol involviert sein soll, kommt Agentin Emilia Ness ins Spiel. Zusammen versuchen sie den Ring aus Politikern, Wirtschaftsbossen und Ranghohen zu zerschlagen, was nicht nur Linas Leben in Gefahr bringt.


Meine Meinung:
Auch in diesem Thriller hat der Autor eine interessante Idee für die Geschichte, die er solide umgesetzt hat. Der Schreibstil ist eine gute Mischung aus dosierten trivialen Beschreibungen und interessanten Einzelheiten der Beteiligten und der Umgebung, was eine gewissen Authentizität schafft.
Die Geschichte an sich hat Potenzial, das zwar meines Erachtens nicht vollständig, aber zur Genüge ausgeschöpft wird. Dadurch, dass der Fokus eher auf den Charakteren und deren Verbrechen liegt, als auf der Organisation an sich, geht zwar etwas Potenzial verloren, aber nicht so schlimm, dass mich das länger gestört hätte.
Wir treffen in diesem unabhängigen 4. Band wieder auf die altbekannten Protagonisten Avram Kuyper und Emilia Ness, hinzu kommt die junge Lina Sattler, die für mich etwas blass geblieben ist. Diese drei Hauptstränge der Erzählung wechseln sich ab und wechseln immer gerade dann, wenn es spannend wird zum anderen Charakter. Die Wiederaufnahme des Charakters lässt aber nicht so lange auf sich warten, dass Wichtiges aus dem Fokus des Lesers gerät. Auch Nebenstränge, von denen man zunächst nicht weiß, wie sie die Handlung voranbringen, bekommen alle einen Zusammenhang.
Man rätselt, was alle Charaktere miteinander und mit dem Fall zu tun haben, dies wird aber erst im letzten Drittel immer mehr aufgelöst und selbst dann schlägt die Handlung noch ein paar kleine Kapriolen, sodass ich das Ende so nie hätte vorhersagen können. Gerade wenn man denkt, man weiß wie der Hase läuft, gibt es noch ein paar kleine Wendungen.
Zum Showdown hin werden die Kapitel immer kürzer, was den Lesefluss beschleunigt und das Lesen einfach macht.

Fazit:
Wieder ein gelungener Thriller von Mark Roderick, der die Spannung beim Lesen für mich hoch genug halten konnte, um mein Interesse aufrecht zu erhalten. Ich kann die Post-Mortem-Reihe empfehlen.

Samstag, 28. Juli 2018

[Rezension] Wie die Erde um die Sonne - Brittainy C. Cherry

Inhalt:
Lucy und Graham sind der typische Gegensatz, denn Graham ist kalt, bemüht nichts zu fühlen und lässt keine Nähe zu. Lucy hingegen lebt das Leben in vollen Zügen, voller Emotionen, die sie nach außen trägt. Als das Schicksal sie zusammenführt wissen sie, dass sich nicht zusammen sein dürfen und doch sind sie füreinander da und miteinander verbunden. Sie ergänzen einander und hätten doch niemals gedacht so zu fühlen. Und trotzdem gibt es so viele scheinbar unüberwindbare Hindernisse, die sie auseinander zu bringen drohen.
 
Meine Meinung:
Brittainy C. Cherry konnte mich schon mit anderen Büchern überzeugen, da ihr Schreibstil einfach einzigartig schön ist. "Wie die Erde um die Sonne" hat das alles jedoch getoppt. Nicht nur der Schreibstil, sondern auch die Geschichte von Lucy und Graham sind so wunderschön, berührend und fast schon poetisch, dass man sich am liebsten mehrere Zitate herausschreiben und an die Wand hängen möchte.
Die Charaktere sind so besonders, dass sie in das normalerweise eher klischeebehaftete Genre neuen Wind hereinbringen. Wenn man als Leser glaubt zu wissen, wie sie nun reagieren werden, handeln sie doch anders als gedacht und wirken dabei authentisch. Graham ist eher der düstere Einzelgänger, der wegen seiner schweren Vergangenheit keine Gefühle an sich heranlassen möchte, durch das Schicksal aber nun dazu gezwungen wird. Lucy denkt dabei eher esoterisch und schämt sich ihrer Gefühle nicht. Sie ist bezaubernd aufrichtig und hilfsbereit, sodass ich sie von Anfang an in mein Herz geschlossen habe. Beide bringen ihren eigenen Charakter in die Geschichte mit ein, sodass man das Buch eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Die Kapitel, die abwechselnd aus beider Sicht geschrieben sind, lassen sich fließend lesen und der Schreibstil ist so gut, dass jeder Satz und jedes Wort von Bedeutung scheinen.
Außerdem trägt die Geschichte die Emotionen wunderbar zum Leser, sodass man regelrecht am eigenen Leib erfährt, wie die stille, unaufgeregte, aber dadurch nicht weniger intensive Liebe zwischen den Protagonisten wächst.
Eine wirklich wunderschöne Liebesgeschichte, die mich absolut überzeugen konnte!
 
Fazit:
Das beste Buch der Autorin für das ich eine klare Leseempfehlung aussprechen kann. Wunderbar emotional und schön geschrieben!
 

Donnerstag, 5. Juli 2018

[Rezension] Wenn die Sterne Schleier tragen - Anna Nigra

 
Inhalt:
Cecilia soll den Kronprinzen von Europa heiraten, dabei kennen die beiden sich noch nicht einmal. Doch der König will sie mit seinem Sohn vermählen und Cecilia hat keine andere Wahl, als ihr altes Leben hinter sich zu lassen und in den Palast zu ziehen. Prinz Noran ist gutaussehend, charmant und sanftmütig, was man von seinem rebellischen Bruder Elias nicht behaupten kann. Nun muss sich Cecilia also nicht nur mit einem vollkommen neuen Leben arrangieren, sondern auch mit zwei attraktiven Prinzen, ihrer erwartungsvollen Familie und einem ungeduldigen König, der sie lieber heute als morgen verheiratet sehen möchte. und hinzu kommt auch noch eine Intrige, die hinter Cecilias Rücken gesponnen wird und von der sie das ganze Ausmaß noch erkennen muss.
 
Meine Meinung:
Das Cover dieses Buches ist ein wahrer Hingucker und das Verhängnis eines jeden Coverkäufers. Dazu noch der interessante Klappentet und fertig ist die Neugier.
Aber auch hinter den Buchdeckeln steckt ein wirklich interessanter Reihenstart. Anna Nigra schafft es mit ihrem jugendlichen Schreibstil schon zu Beginn die passende Atmosphäre für ihr Jugendbuch zu schaffen. Cecilia ist hierbei die sympathische Protagonistin, in die man sich gut hinein versetzen kann. Einerseits möchte sie ihrer Familie und den an sie gerichteten Erwartungen gerecht werden, andererseits möchte sie einfach nur ihr altes Leben zurück. Ich konnte sofort in die Geschichte und die Szenerie eintauchen und wurde positiv von allem überrascht. Das Setting, das sich überwiegend auf den Palast erstreckt ist stimmig und die Charaktere so authentisch, dass man ihre Emotionen gut nachvollziehen kann.
Cecilia wird von den beide Brüdern in ein Gefühlschaos gestürzt, während sie herausfindet, dass es wohl doch mehr zur Politik Europas zu wissen gibt, als es den Anschein macht. Ich mag eigentlich keine Dreiecksbeziehungen in Büchern und bisher war es auch immer so, dass ich mich klar für einen Charakter entscheiden konnte, den ich für die amourösen Anliegen der Protagonistin bevorzuge, aber die Autorin hat es in diesem Buch geschafft, dass ich mich bis zum Schluss für keinen der Prinzen entscheiden konnte. Beide haben auf ihre Art ihre Vorzüge und jeder zeigt seine Gefühle auf die ein oder andere romantische Art. Aber auch dies ist nur ein weiterer Faktor, der die Geschichte so interessant macht.
Alles in allem ist jeder Teil des Buches stimmig und ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt.
 
Fazit:
Selection-Fans aufgepasst! Hier kommt eine neue Reihe einer Debüt-Autorin, die sich wirklich sehen lassen kann! Ich möchte unbedingt weiter lesen.

Freitag, 15. Juni 2018

[Rezension] Kalte Angst - Arno Strobel

Inhalt:
Jemand mit einer täuschend echt aussehenden Fliegenmaske dringt nachts in Häuser ein, um Menschen auf grausame Weise zu töten. Er hinterlässt immer einen Überlebenden, der folgende Botschaft weitertragen soll: "Erzähl es den anderen!"
Die leitenden Ermittler Bischoff und Böhmer der KK II Düsseldorf erhalten den Hinweis aus der Psychiatrie: Ein Patient dort kann diese Taten voraussagen und weiß, welche Morde als Nächstes passieren werden. Doch dieser stellt Forderungen im Austausch gegen die Informationen.
Max Bischoff wird auch in diesem Fall wieder an die Grenzen der psychischen Belastbarkeit gedrängt, vor allem, da er seinen letzten Mordfall noch nicht hinter sich lassen kann.
 
 
 
Meine Meinung:
Der zweite Teil um Max Bischoff hat mir besser gefallen als der Erste "Tiefe Narben".
Die Ermittler Max und sein Kollege Böhmer wirken hier menschlicher, denn sie machen und haben Fehler, ihnen gehen die Taten nah und sind generell umgänglicher miteinander. Sie stehen mittlerweile sogar füreinander ein, wie es bei Partnern sein sollte.
Auch hier sind zwischen den Kapiteln aus Max' Sicht immer wieder Kapitel aus Sicht der Opfer eingestreut, die das Buch aufpeppen und sich spannend lesen lassen. Hinzu kommt, dass "Kalte Angst" nicht ganz so blutig und pervers daherkommt wie der Vorgängerband, trotzdem jedoch nichts für allzu schwache Nerven ist. Für mich stellt das eine Verbesserung dar, da es dadurch zwar Nervenkitzel gab, dies aber nicht übertrieben wurde.
Mansche Szenen waren vorhersehbar, wie der Strang, den Max` Schwester und ihren Internet-Stalker betrifft (Leute, die das Buch gelesen haben wissen wahrscheinlich, was ich meine). Diese Storyline hat sich schon in Band 1 angekündigt und hat sich hier nun zugespitzt. Andere Szenen und vor allem das Ende hätte ich so niemals erwartet. Einerseits passt dieser Ausgang des Falls zur Geschichte, andererseits wirkt es etwas weit hergeholt, wenn auch nicht schlecht durchdacht.
Insgesamt ließ sich das Buch gut lesen, auch wenn ich normalerweise nur wenige Krimis/Thriller gut finde, was für diesen Thriller hier ein positives Zeichen ist.
Das Buch endet mit einem Cliffhanger, der den Fall von Band 3 etwas ankündigt und mich dazu bringt, auch den nächsten Teil lesen zu wollen.
 
Fazit:
Besser als der erste Teil der Reihe um Max Bischoff und sehr solider Thriller.

Sonntag, 3. Juni 2018

[Rezension] Wo die Dünen schimmern - Patricia Koelle


Inhalt:
Jessieanna möchte unbedingt eine Lotion herstellen, die nicht nur den Körper verschönert, sondern vor allem die Seele beruhigt. Doch in Kalifornien will es ihr einfach nicht gelingen, die perfekten Duftstoffe zu finden. Als sie durch eine Lungenerkrankung dazu gezwungen ist, in die alte Heimat ihres Vaters, die Nordseeinsel Amrum, zu reisen, um sich auszukurieren, hat sie zumindest die Möglichkeit, dort neue Düfte zu finden. Doch Jessieanna muss dafür ihre Hochzeit verschieben, mehrere Monate von ihrer geliebten Familie getrennt verbringen und dann auch noch das Reizklima auf Amrum ertragen. Doch vielleicht findet sie ja dort eine neue Komponente für ihre Lotion?
 
Meine Meinung:
Dieser zweite Band wird aus zwei Perspektiven geschildert: Einmal aus Jessiannas Sicht 2004/2005 und einmal aus der Sicht ihres Vaters Pinswin, den man von seiner Kindheit bis zur Gegenwart begleitet. Aber nicht nur die beiden erhalten eine Stimme, denn es gibt viele Nebencharaktere, die ihre kleinen Geschichten beitragen. Manche davon waren für mich interessant, vor allem da die Personen mir innerhalb des Romans sympathisch wurden, andere wiederum nicht, sodass man manche Stellen hätte kürzen können, um das Buch etwas leichter zu gestalten.
Jessieanna ist eine liebenswürdige Protagonistin, die kein bisschen böses Blut in sich hat. Auch ihr Vater Pinswin ist sehr sympathisch, man hat den Eindruck, er ist durch seine Leidenschaft an der Archäologie immer jung geblieben. Durch seine Faszination für die Geschichte der Erde schafft er es als Protagonist, dass sich auch ein Leser für Fossilien interessiert, der vorher eigentlich kein Interesse daran hatte. Mir haben auch so einige Nebencharaktere sehr gut gefallen, über die ich aber nicht viel verraten möchte.
Für mich persönlich war dieses Buch allerdings zu ruhig. Die Geschichte plätschert sanft dahin und ist bis auf wenige Stellen unaufgeregt, wodurch sie für mich auch mal langatmig wurde. Die Charaktere reagieren bei Problemen oder Hindernissen meist besonnen, sind weder verärgert, noch beleidigt oder sehr ängstlich, was bei so manchen Themen, wie beispielsweise Unsicherheiten in der Beziehung oder wiederholter Todesgefahr nur menschlich wäre. So löst sich allerdings alles meist unmittelbar auf. Dies kann man positiv und negativ sehen.
Ein großer Pluspunkt sind allerdings die starken Frauenbilder, die die Autorin hier schafft und die Tatsache, dass die Liebe zur Nordsee und zum Watt durch jeden Charakter und jede kleine Anekdote deutlich zum Leser transportiert wird.
 
Fazit:
Leider konnte mich das Buch insgesamt nicht ganz überzeugen. Es ist trotz gewichtiger Themen etwas seicht, dabei aber trotzdem kein lockeres Sommerbuch, das man schnell weg lesen kann. Wem aber genau diese Mischung gefällt, der kann beim Lesen wahrscheinlich mehr empfinden als ich.