Samstag, 26. Mai 2018

[Rezension] Paddington im Zirkus von Michael Bond

 

Der Zirkus ist in der Stadt und Paddigton, sowie Familie Brown, sind natürlich mit von der Partie. Doch Paddington wäre nicht Paddington, wenn der Abend nicht anders laufen würde als geplant. Als er einem Trapezkünstler helfen möchte, der an einem Seil kopfüber von der Decke hängt, wird der Bär bald schon selbst zur Zirkusnummer des Abends.
 
 
 
Ich bin ein großer Fan von Paddington und seinen Geschichten und so ist es auch bei diesem Buch. Der quirlige Bär erlebt ein neues Abenteuer, diesmal mit Familie Brown im Zirkus und Klein und Groß können daran teilhaben. Die Illustrationen von R.W. Alley sind wie immer sehr liebevoll und gut ausgearbeitet. Mit seinem Stil können auch ältere Kinder etwas anfangen, was diese Bücher fast schon zeitlos macht. Es gibt ganzseitige, halbseitige und kleine Illustrationen auf den Seiten, auf denen man beim Vorlesen Neues entdecken kann. Die Texte dazu sind niedlich und verständlich, sodass man auch von kleineren Lesern beim Vorlesen Aufmerksamkeit bekommen kann.
Besonders aufgefallen ist mir bei diesem Buch die Größe, denn diese ist genau richtig: Groß genug, damit das Kind mit hineinschauen und die Bilder betrachten kann, aber nicht so groß, dass es für den Vorleser unhandlich wird.
Auf der letzten Seite endet die Geschichte damit, dass Paddington schlafen geht, sodass dies ein guter Abschluss bildet, wenn man Kindern vor dem Schlafengehen etwas vorliest. So merken sie, dass die Geschichte für heute geendet hat und auch sie nun schlafen sollen.
Meine Patenkinder von 2,5 und 7 Jahren und ich haben die Geschichte sehr genossen und freuen uns bald wieder mit dem liebeswürdigen Paddington Abenteuer zu erleben.
 
 
 
Danke an den Knesebeck-Verlag für dieses Rezensionsexemplar! (Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst)




Dienstag, 22. Mai 2018

[Rezension] Unsuitable: Nicht standesgemäß - Samantha Towle

 
Inhalt:
Daisy Smith saß unschuldig im Gefängnis für einen Raub, den sie nie begangen hat. Nun ist sie frei und ihr Hauptziel ist es, das Sorgerecht für ihren jüngeren Bruder zurück zu erhalten. Sie findet einen neuen Job als Hausangestellte auf dem Matis-Anwesen, doch ihr neuer Boss, Kastor Matis macht ihr das Leben schwer. Er ist arrogant und abweisend und das von Beginn an. Daisy lässt sich wie so oft in ihrem Leben nicht unterkriegen und blickt nach und nach hinter seine schroffe Fassade. Überraschend deckt sie Geheimnisse auf, die sie so niemals erwartet hätte.
 
Meine Meinung:
Samantha Towle zählt mir ihrer "Mighty-Storm"-Reihe zu einer meiner Lieblingsautorinnen des New Adult Genres. Vorab kann ich auch bei diesem Buch schon einmal sagen, dass ich es Lesern sehr empfehlen kann, die gerne einen Roman dieses Genre lesen.
Der Schreibstil der Autorin ist vor allem bei diesem Buch locker und humorvoll. Sie schafft es, amüsante Situationen zu erschaffen, bei denen ich das ein oder andere Mal grinsen musste. Da spielen auch die Verwünschungen und das Fluchen Daisys mit hinein, denn sie ist ein Wirbelwind, der sich nicht einschüchtern lässt, weder von ihrem schwierigen Leben, noch von ihrem neuen Boss.
Die Protagonisten sind beide vielschichtig und sehr gut ausgebaut, sodass der Leser immer wieder neue Charakterzüge an ihnen entdecken kann. Kastor ist so manches mal ein echter Idiot, zeigt sich aber immer mehr von seiner verletzlichen Seite und hat so viele Eigenschaften, aber auch eine Vergangenheit, die plausibel sein Verhalten erklären. Daisy musste ihr ganzes Leben lang schon kämpfen, ist jedoch trotzdem nicht verbittert und würde für ihre Lieben alles tun. Das hat es mir umso leichter gemacht, mit ihr mitzufühlen, aber auch mitzuleiden.
Eine Abwechslung zu vielen anderen Romanen dieses Genres ist außerdem, dass hier auch ein Mann seine Gefühle offen zeigt, Probleme hat und diese auch anspricht, sodass man eine erfreuliche Abwechslung im stereotypischen Rollenbild von Liebesromanen erfährt.
Hinzu kommen Wendungen, die nicht konstruiert wirken und einfach zu Genre und Geschichte passen, sodass ich selbst mit dem Ende nicht in dieser Art gerechnet hätte.
 
Fazit:
Wieder eine gelungene Geschichte mit Herz von Samantha Towle, die einen aus der Realität entführt und viele Emotionen transportiert. Ihre Bücher haben mich bisher kein einziges Mal enttäuscht.
 
 

Mittwoch, 16. Mai 2018

[Rezension] Jede Minute mit dir - Marie Force

 
Inhalt:
Der Cousin der Abbotts, Grayson Coleman möchte in Butler seine neue Kanzlei eröffnen. Er will weg von dem Stress der Großstadt und näher zu seiner Familie. Doch dann trifft er auf einer Familienfeier Emma Mulvaney und ihre reizende Tochter Simone, zu denen sofort eine Nähe entsteht. Es knistert und der Anwalt, der vorher keine eigene Familie gründen wollte, denkt nun anders. Doch ob er bereit ist, so viel Verantwortung zu übernehmen und das Problem zu lösen, dass Emma eigentlich in New York lebt, kann nur sein Herz ihm sagen.
 
Meine Meinung:
Mit "Jede Minute mit dir" wird nun der siebte Band der Lost in Love-Reihe veröffentlicht. Ich lese diese Reihe gerne, da Marie Force es geschafft hat, eine Stadt mit schöner Atmosphäre und tollen Charakteren zu erschaffen, die man auch in anderen Teilen der Reihe wiedertrifft. Ich liebe die Familie Abbott in ihrer chaotischen Herzlichkeit und mag auch die einzelnen Personen. Man verfolgt ihren Werdegang als Paar, wie sie eigene Familien gründen und mit Alltagsproblemen zurecht kommen. So haben auch hier verschiedene Familienmitglieder wieder kleine Gastauftritte neben dem Hauptpaar Emma und Grayson.
Diesmal geht es um einen Cousin der Abott-Kinder, der nach Butler zieht, um der Großstadt zu entgehen. Emma und Grayson finden schnell zueinander, sodass ihr Problem, sechs Stunden auseinander zu leben etwas in die Länge gezogen wird, damit es etwas mehr als 400 Seiten füllt. Gestört hat mich das nicht, allerdings gibt es da so manche Wiederholungen in den Köpfen und Aussagen der Protagonisten, die man hätte kürzer fassen, oder durch Neues ersetzen können.
Auch Grayson ist ein sympathischer Teil der Familie, geht sehr lieb mit Emmas Tochter Simone um und ist für so manche romantische Tat bereit, mir fehlt bei ihm jedoch ein bisschen mehr Farbe. Auch die Handlung hätte etwas erweitert werden können. Nichts desto trotz ließ sich das Buch wie gewohnt sehr schnell weglesen und natürlich erwartet man da keine geistigen Höhenflüge in einem Liebesroman, der der Entspannung dient. Besonders Spaß haben mir wie immer die Kapitel aus Sicht der Charaktere anderer Teile der Reihe gemacht, die hier traditionell auftauchen.
 
Fazit:
Süße Geschichte, die man durchaus Zwischendurch lesen kann, die aber mit dem ersten Teil der Reihe nicht mithalten kann.
 
 

Mittwoch, 9. Mai 2018

[Rezension] Schwestern für einen Sommer - Cecilia Lyra

 
Inhalt:
Seit einem tragischen Vorfall vor 14 Jahren haben sich die Halbschwestern Cassie und Julie kaum gesprochen. Dabei waren sie in den Sommern, die sie bei ihrer Großmutter am Strand verbracht haben, die größten Vertrauten. Anlässlich ihres Testaments müssen die Schwestern einen Sommer gemeinsam im Haus ihrer Nana in den Hamptons verbringen. Werden sie sich die schlimmsten Geheimnisse verzeihen oder die andere für immer verlieren? Und können sie den letzten Wunsch ihrer Großmutter erfüllen, die sich nichts sehnlicher wünschte, als dass die beiden ihren Zwist beilegen?
 
Meine Meinung:
Mit ca. 600 Seiten kommt dieser Sommer-Roman relativ dick daher. Da wundert es auch nicht, dass man vor allem in der Mitte manches hätte kürzen können.
Aber kommen wir erstmal zu den Basics: Das Buch erzählt die Geschichte aus den Perspektiven von Julie und Cassie, die unterschiedlicher nicht sein könnten, was durch die Perspektivwechsel deutlich wird. Cassie ist vermeintlich stark und selbstständig und hat sich schon als Kind vorgenommen, nie zu heiraten. Julie hingegen ist romantisch veranlagt, versucht es allen Recht zu machen und erfindet ihre eigenen Märchengeschichten. Dieser liebenswerte Spleen findet auch Platz in ihren Kapiteln, was ich sehr süß fand. Gestört haben mich aber ihre "Randnotizen, die sich immer wieder in Klammern im Fließtext wiederfinden. Dies hätte man nicht als Randnotiz erwähnen müssen, denn so störte es eigentlich nur beim Lesen.
Der Schreibstil ist nicht zu seicht, aber locker genug, um beim Lesen zu entspannen und die Geschichte einfach auf sich wirken lassen zu können, was gut zum Roman passt.
Der ständige Kleinkrieg zwischen dem Schwestern, dem man als Leser bewohnen muss, zehrt irgendwann an den Nerven, vor allem da die Annäherung sich lange dahinzieht. Als sie dann da ist, kommt sie fast schon zu plötzlich und zu einfach, macht das Klima aber wesentlich angenehmer.
Auch die Nebencharaktere werden nicht vernachlässigt, da sie durch die ständigen Rückblenden und Erzählungen der Protagonisten lebendig werden, auch wenn sie keine große Rolle im Roman spielen. Vor allem die Negativen dieser Sorte wirken nicht zu blass und können einen schon einmal auf die Palme bringen mit ihrem Verhalten.
Ich konnte nicht jede Sichtweise verstehen, wollte einzelne Charaktere manchmal durchschütteln und auch wenn Klischees vorhanden waren, hat mich das erstaunlicherweise doch nicht gestört, denn trotz dieser eher negativen Punkte, fesselt das Buch den Leser auf seine eigene Art. Trotz alledem hätten in der Mitte ca. Seiten weggelassen werden können, um es etwas knackiger zu machen.
 
Fazit:
Ein schöner Sommer-Roman über Familie, Liebe und eine tiefe Freundschaft zweier Schwestern. Konnte mich überzeugen!
 
 
 
 Achtung: Dieses Buch erscheint erst am 23.05.2018! Danke an den Fischer-Verlag für dieses Leseexemplar!

Freitag, 4. Mai 2018

[Rezension] Iron Flowers - Tracy Banghart

Inhalt:
Ihr Leben lang wurde Serina darauf vorbereitet, als Grace vom Regenten auserwählt zu werden. Als Frau soll sie schön, anmutig und unterwürfig sein und genau darauf arbeitet Serina seit ihrer Kindheit hin. Nomi, ihre Schwester, könnte gegensätzlicher nicht sein. Sie ist wild und rebellisch und hat, trotz Verbot für Frauen, das Lesen gelernt. Doch am Tag der Auswahl kommt alles anders als gedacht und die unzertrennlichen Schwestern werden auseinandergerissen. Beide erwartet ein unheilvolles Schicksal und doch wollen sie für ihre Rechte kämpfen. Für die jeweils andere Schwester. Für sich selbst. Und für alle Frauen.
 
 
Meine Meinung:
Ich kann mich mit meiner Rezension leider nicht den vielen positiven Stimmen anschließen.
Der Einstieg ins Buch wird sehr kurz abgehandelt, sodass es mir schwerfiel, in die Geschichte hineinzufinden. Serina ist zu Anfang sehr naiv und mir daher weniger sympathisch gewesen als ihre rebellische Schwester Nori, die viel mehr Feuer besitzt als gut für sie ist in einer Welt, in der Frauen unterdrückt werden. Die Charaktere außerhalb der beiden Protagonisten bieten zwar viel Potenzial, bleiben leider aber blass, was vielleicht auch am oberflächlichen Schreibstil liegen könnte. Die Geschichte hat mich trotz Gewalt, Schmerz und Leid kaum berühren können und das, obwohl für ein Jugendbuch doch eindrucksvolle Überlebenskämpfe á la Tribute von Panem ausgeführt werden.
 
Nomi ist ein interessanter Charakter, der zum Ende heraus leider wiederum blauäugiger wird. Ihre Schwester Serina mausert sich hingegen zu einer Rebellin, was mir wiederum gut gefallen hat. Der Tausch der Lebenswelten der beiden Schwestern und ihre charakterliche Unterschiedlichkeit bieten grundsätzlich spannenden Stoff, auch wenn dies für mich leider nicht genug ausgekostet wurde. Der gewisse Funke hat mir gefehlt, um meine Aufmerksamkeit während des Lesens beizubehalten.
Auch Teile vom Ende ließen sich vorhersagen, was das Lesevergnügen für mich geschmälert hat. Trotzdem hat es die Autorin mit einem großen Cliffhanger am Ende geschafft, dass ich den zweiten Teil der Reihe lesen möchte, der Potenzial für mehr Spannung bietet.
 
Fazit:
Ich kann den Hype um dieses Buch nicht ganz nachvollziehen, da mir einfach das Gewisse Etwas gefehlt hat.