Mittwoch, 30. März 2016

[Rezension] Nur ein Tag-Gayle Forman

Inhalt:
Allysons Leben scheint vorher bestimmt: Abitur mit den besten Noten, eine genau durchgeplante dreiwöchige Europareise und danach das angestrebte Medizinstudium um in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten. Doch am letzten Tag ihrer Rundreise begegnet sie dem Holländer Willem, das komplette Gegenteil ihrer selbst. Zum ersten Mal in ihrem Leben ändert Allyson ihren Plan und geht mit ihm für einen Tag nach Paris. Als sie am nächsten Morgen aufwacht, ist Willem verschwunden und mit ihm etwas anderes Wichtiges...

Meine Meinung:
Gayle Forman, bekannt geworden durch den Roman 'Wenn ich bleibe', schreibt hier nun ein Roman-Duo über Allyson und Willem, die sich an einem Tag kennenlernen und dann wieder verlieren. Dieser erste Band erzählt Allysons Geschichte, wobei die Autorin im gesamten Buch sprachlich sehr schöne und poetische Bilder und Metaphern schafft. Ein immer wiederkehrendes Motiv ist das Thema um William Shakespeare, dessen Werke immer wieder passend zur Geschichte aufgegriffen werden.
Anfangs dreht sich Allysons Geschichte überwiegend um den Tag, den sie mit Willem verbringt und der so ganz anders ist, als der Rest ihres eigentlichen Lebens. Durch Willem wird ihr klar, dass sie in ihrem Leben gewisse Dinge vermisst und sie versucht eben das wiederzufinden. So geht Allyson im Grunde genommen den Großteil des Buches auf die Suche nach sich selbst und Willem rückt bei dieser Thematik immer weiter in den Hintergrund. Wer also eine ausufernde Liebesgeschichte erwartet, könnte hier enttäuscht werden, vor allem, da Willems Charakter das komplette Buch über nicht zu fassen ist. Er ist und bleibt geheimnisvoll.
Allerdings wird der zweite Band 'Und ein ganzes Jahr' aus seiner Sicht geschildert, sodass beide Bücher zusammen erst ein Ganzes ergeben.
Allyson macht eine Entwicklung durch, was mir sehr gut gefallen hat. Zu Anfang ist sie oft so naiv und ängstlich, dass ich nur den Kopf über sie schütteln konnte. Auch dass sie sich nie gegen ihre Helikoptereltern auflehnt, die ihr gesamtes Leben planen, ohne sie auch nur einmal nach ihrer Meinung fragen, war für mich nervenaufreibend. Auf ihrer Reise trifft sie auf viele verschiedene, meist hilfsbereite Menschen, die mit kleinen Gastrollen das Geschehen auflockern und Allyson helfen, sich von ihrem alten Selbst zu lösen.

Fazit:
Durch einen fiesen Cliffhanger am Ende bleibt einem fast schon nichts mehr übrig, als sofort den zweiten Teil aus Willems Sicht lesen zu wollen.

Donnerstag, 17. März 2016

[Rezension] Emma Wagner- Regie führt nur die Liebe

Inhalt:
Schon immer sucht Laura nach ihrer großen Liebe getreu dem Inhalt ihrer geliebten Bollywood-Filme: mit viel Musik, Farben und Romantik soll ihr Traummann daherkommen.
Als sie dann den berühmten Schauspieler Logan White vor dem Ertrinken rettet und er  ihr die Worte »Nicht Jahrhunderte, nicht Jahrtausende – nichts kann uns trennen!« zuflüstert, scheint Lauras Glück perfekt zu sein. Bleiben nur noch die Probleme auf der Arbeit mit ihrem Konkurrenten Kai, dass sie ihre beste Freundin Moni notgedrungen in ihrer Wohnung aufnehmen muss und dass sich Logans Manager als gutaussehendes Ekelpaket entpuppt. Und schon hält das Chaos in ihrem Leben und ihren Gefühlen Einzug...

Meine Meinung:
...und an diesem Chaos lässt uns die Autorin Emma Wagner in vollen Zügen teilhaben. Mit ihrem wortgewandten und flüssigen Schreibstil setzt die Autorin den Leser in der verrückten Welt der Protagonistin aus, um mit skurrilen Persönlichkeiten und aberwitzigen Situationen so manchen Lacher hervorzurufen. Im Buch gibt es erstaunlich viele Charaktere, die allerdings alle zur Geschichte passen und diese erst abrunden, sodass ich keine einzige missen wollen würde. Einerseits gibt es die für mich sympathischen Charaktere, wie Lauras Mitbewohner James, ein Brite und durch seine Macken und Sprüche ein äußerst witziger und liebenswerter Mensch oder die urkomische Nachbarin Frau Happ. Andererseits ging mir Lauras beste Freundin Moni, die eine verwöhnte Zicke ist und der es somit gehörig an einer Portion Realitätsbezug der abreitenden Gesellschaft fehlt, sofort auf die Nerven. Daran gewöhnt man sich jedoch im Laufe der Geschichte, einfach weil es noch genug andere komische oder eigenwillige Charaktere gibt, von denen man gerne liest.
Laura selbst verrennt sich immer weiter in die Idee einer Liebe nach Drehbuch und hierbei können sich bestimmt einige Frauen wiedererkennen, denn wem ist es schon nie passiert, dass er sich so in seinen Traumvorstellungen festbeißt, dass er die Realität nicht erkennt?-Genau, nur wenigen!
Das, was mir nicht ganz so gut gefallen hat ist, dass die Protagonistin sich doch so lange an ihre Wunschvorstellungen geklammert hat, was man ein wenig kürzer hätte halten können.


Fazit:
Eine chaotische und verrückte Geschichte und viele gut erarbeitete, witzige Charaktere machen den Charme des Buches aus und geben dem Roman den perfekten Spritzer Komik.