Samstag, 23. Dezember 2017

[Rezension] Viel näher als zu nah - Angela Kirchner

 
 
Inhalt:
Nie hätte Lucas gedacht, dass sich sein Leben am Abend der Party so vollkommen verändern würde. Dabei wollte er niemals jemanden verletzen. Er hat nur nicht nachgedacht.
Fey ist mit ihrer Freundin unterwegs, um von der Party nach Hause zu kommen, doch ihr Auto gerät mitten in ein verbotenes Rennen zwischen zwei Motorrad-Fahrern. Der Unfall hat weitreichende Konsequenzen und Fey sollte Lucas mehr hassen, als jeden anderen Menschen. Und doch fühlen sich beide zueinander hingezogen, treffen immer wieder aufeinander. Kann aus solch einer unangenehmen Situation wirklich Liebe entwachsen?
 
Meine Meinung:
Das wunderschöne Cover zieht so einige Blicke auf sich. Es ist pink-glänzende, eingeprägte Schrift auf einem Einband aus harter Pappe. Durch die daraus resultierende Bindung der Seiten, lässt sich das Buch super aufschlagen und unverkrampft lesen.
Im Fokus stehen Lucas und Fey, aus derer beiden Sichtweisen die Geschichte geschildert wird. Beide geraten gemeinsam in einen Unfall, der ihre Leben verändert. Durch den sehr bildhaften Schreibstil der Autorin kann man als Leser selbst bei Panikattacken gut nachvollziehen, was die Charaktere durchmachen, selbst wenn man selbst nie in ihrer Lage war.
Die Charakter-Veränderungen, die durch die Situation herbeigerufen werden, wurden gut dargestellt, auch wenn man die Protagonisten manchmal schütteln wollte, denn Fey läuft ständig weg, sobald die Situation mit Lucas schwierig wird und Lucas hat in Feys Gegenwart oft keine Worte mehr und stottert vor sich hin. Würden sie einfach mal miteinander reden, wäre alles viel einfacher, aber dann wäre dies auch kein Jugendbuch und die Geschichte schnell vorbei ;).
Dadurch, dass die äußeren Geschichten stark zurückgeschraubt werden, um den Unfall und dessen Konsequenzen und die damit einhergehende Entwicklung vor allem in Lucas Charakter in den Fokus zu stellen, ist die Handlung an sich nicht viel. Da hätte ich mir vor allem bei den sympathischen Nebencharakteren mehr Einfluss gewünscht, denn diese hätten definitiv mehr Potenzial gehabt.
Trotz der etwas fehlenden Handlung ließ sich die Geschichte sehr gut lesen und auch wenn es um ein ernstes Thema geht, wird dieses nicht allzu düster dargestellt, was ich bei einem Jugendbuch gut gewählt finde. Die Autorin schafft es, das Thema beim Leser anzubringen, ohne es zu verharmlosen oder aber andererseits zu ernst für das Genre zu gestalten.
 
Fazit:
Tolles Cover, bildhafter Schreibstil mit einigen schönen Sätzen und süße Geschichte. Etwas mehr Handlung und es wäre perfekt.