Montag, 29. September 2014

[Rezension] Die Auserwählte-Jennifer Bosworth

 
Inhalt:
Mia ist außergewöhnlich: Sie liebt es vom Blitz getroffen zu werden und ist nahezu süchtig danach, dass dies immer wieder geschieht. Doch dann erschüttert ein großes Erdbeben ihre Heimatstadt Los Angeles und sie muss das Überleben ihrer Familie sichern, die aus ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder Parker besteht. In diesem Chaos werben zwei verschiedene Gruppen um neue Mitglieder und versuchen, Mia für ihre Zwecke einzusetzen. Bald weiß sie nicht mehr, wem sie vertrauen kann und am wenigsten, ob sie sich selbst trauen kann. Ist sie etwa die Hauptperson wenn es um den nahenden Weltuntergang geht, so wie es andere behaupten?
 
Meine Meinung:
Die Geschichte um das Blitzmädchen Mia Price konnte mich sofort in ihren Bann ziehen. Im Gegensatz zu anderen Dystopien liegt der Fokus dieser Geschichte eher auf das was bestimmte Gruppen und Kults aus Notsituation machen und wie sie aus der Verzweiflung der Menschen vor einem nahenden Ende der Welt Nutzen ziehen um sie für ihre Gruppierung zu begeistern. Erstaunlich und doch realistisch erklärt wurden die Fähigkeiten mancher Charaktere, die vom Blitz getroffen wurden und doch nicht sterben, sondern durch die aufgenommene Energie besondere Fähigkeiten entwickeln. Im Hintergrund entwickelt sich eine zarte Liebesgeschichte, die trotz Unglück und Katastrophen ein wenig Freude und romantische Gefühle mit hinein bringt. Natürlich darf auch hier der Aspekt einer sterbenden Welt nicht fehlen und man findet sich in einem Szenario aus hungernden und kranken Menschen wieder, die durch eine Umweltkatastrophe obdachlos geworden sind und ihren gesamten Besitz sowie ihre Familie verloren haben. Am spannendsten zu verfolgen war für mich der Prozess, wie ein bestimmter Kult die Menschen zur richtigen Zeit in den Bann ziehen und selbst durch und durch gute Menschen für sich beanspruchen kann. Hinzu kommt noch eine weitere Prise Spannung, da Handlung und Ausgang der Geschichte ungewiss erscheinen. Insgesamt beinhaltet dieses Buch einen sehr unterhaltsamen und einfallsreichen Plot.
 
Fazit:
Eine zu wenig beachtete und originelle Dystopie, die neuen Schwung in dieses Genre bringt.
 
 

Dienstag, 23. September 2014

[Rezension] Claras Melodie - Aurore Guitry

Inhalt:
Am Sterbebett seines Vaters erfährt Nicolas von der heilenden Kraft einer magischen Partitur, die Éléonore, seine Ehefrau, nach ihrem Unfall aus dem Koma erwecken soll. Sofort beginnt er mit seiner Suche und reist nach Rom, wo die letzte eingeweihte Sängerin lebt, und erfährt von den Folgen des Stücks: Wer das Stück singt, verliert seinen Verstand, seine Stimme oder stirbt. So muss sich Nicolas eingestehen: Will er seine Frau retten, leidet eine andere Person darunter. Nicolas würde alles tun, um seine Frau zurück zu bekommen...auch das?

Meine Meinung:
'Claras Melodie' besitzt nicht nur ein wunderschönes Cover sondern auch eine Idee mit viel Potenzial. Wird Nicolas sich für oder gegen seine Frau entscheiden und was hat es mit der magischen Partitur auf sich? Kann sie wirklich heilen? Und wie ist es überhaupt zu dem Unfall Éléonores gekommen? Viele Fragen bestürmen den Leser schon anfangs, denn Nicolas erzählt hier aus seiner Sicht, in dem er für Éléonore seine Erlebnisse in Briefform aufschreibt. Die Geschichte startet mit der Tatsache, dass Éléonore im Koma liegt und stückchenweise und mit mehreren Zeitsprüngen durchsetzt erfährt man, was genau im Leben der beiden vorgefallen ist und wie Nicolas von der Partitur erfährt. An sich also eine sehr spannende Geschichte. Leider hat es die Autorin nicht geschafft, einem Nicolas emotional näher zu bringen. Das Koma, die Suche nach der Partitur, der Gewissenskonflikt, all diese Dinge lassen eigentlich genug Gefühle zu und trotzdem wird kein einziges herübergebracht. Dadurch wird es schwer, eine emotionale Bindung zu bekommen und die Geschichte nicht nur unbeteiligt an sich vorbeiplätschern zu lassen. Auch der Charakter des Protagonisten bleibt so auf der Strecke; man kann sich zwar denken, was er durchmachen muss und wie verzweifelt er sein muss, aber eben nie durch die Erzählung selbst. Das Ende wiederum hält eine Überraschung bereit, die man so nicht erwarten kann.

Fazit:
Dieses Buch hätte sehr viel Potenzial gehabt, leider wurde dieses nicht genügend umgesetzt. Trotzdem ist die Idee interessant und könnte dem ein oder anderen gefallen.

Mittwoch, 17. September 2014

[Rezension] Dark Destiny - Jennifer Benkau

Inhalt:
Die Rebellin Joy erfährt von Néels Tod nachdem ihre eigenen Freunde ihn eingesperrt und gefoltert haben. All ihre Hoffnung auf ein Leben mit ihm zerbrechen, sodass sie lieber ihren alten Clan verlässt als mit den Verrätern unter einem Dach zu leben. Folglich macht sie sich auf den Weg durch gefährliches Bomberland auf der Suche nach Antworten auf ihre Fragen rund um Néels Tod. Kann die Suche ihr Hoffnung auf eine zweite Chance bringen?



Meine Meinung:
Der zweite und letzte Teil der Buchreihe um Néel und Joy geht genau so spannend weiter, wie der erste Band aufgehört hat. Joy findet sich nun nicht mehr nur in einer von unmenschlichen Percents regierten Welt wieder, die gefährlicher nicht sein könnte, sie wurde auch noch von ihren Freunden verraten und ihrer letzten Hoffnungen auf ein besseres Leben beraubt. Mit dem Verschwinden Néels zerbrechen all ihre Träume und sie hat nichts mehr, woran sie sich festhalten kann. Wir treffen hier die Charaktere des ersten Bandes wieder und auch die Geschichte um Joys Vater, der sie allein ließ als ihre Mutter starb, wird aufgedeckt. Joy findet auf ihrem Weg neue Hoffnung, neue Freunde und neuen Mut und das wird nicht weniger spannend dargestellt als in Band 1. Interessant wird die Vorstellung einer neuen Welt, in der Percents und Menschen zusammen in Frieden leben und kein Staub mehr die Sonne verdunkelt. Hinzu kommt eine realistische und keineswegs kitschig-verwaschene Liebesgeschichte und schon kann man die Finger nicht von diesem Buch lassen. Die Protagonisten muss man in ihren Motiven und Beweggründen nicht immer verstehen, um sie sympathisch und mutig zu finden und plötzlich fragt man sich, was man selbst in ihrer Situation, in dieser gefährlichen und unterdrückten Welt tun würde, um sich und seine Liebsten zu schützen.

Fazit:
Erstaunlich gelungener zweiter Band, der niemals so ausgeht, wie es scheint oder man es von anderen Reihen gewöhnt ist.