Dienstag, 11. September 2018

[Rezension] American Royals: Wer wir auch sind - Nichole Chase

Inhalt:
Maddie war noch nie die brave Präsidententochter, die sie eigentlich sein sollte. Sie will die Welt verändern und wird nach einer Rettungsaktion, bei der sie Tiere aus Käfigen befreien will, von der Polizei verhaftet. Ihr Vater, der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, ist nicht begeistert und verdonnert sie dazu, Sozialstunden bei dem Projekt von Jake Simmon abzuleisten. Ausgerechnet dem perfekten Politikersohn der Vizepräsidentin! Doch seit einem Unfall ist Jake nicht mehr so perfekt, wie er einmal war und Maddie erkennt, dass sie wohl doch mehr verbindet, als das gleiche Umfeld, in dem sie aufgewachsen sind.
 
 
Meine Meinung:
Dies ist das erste auf deutsch übersetzte Buch der Autorin Nichole Chase, die mich damit definitiv von sich überzeugen konnte. Die beiden Protagonisten Jake und Maddie, aus deren sich die Geschichte abwechselnd erzählt wird, sind mir sofort ans Herz gewachsen. Jake ist offen, sehr verstört was seine Vergangenheit beim Militär angeht, aber hat sein Herz auf dem rechten Fleck, während Maddie eine herausragend herzliche, liebevolle und ehrliche Person in allen Bereichen ist. Man kann sich gar nicht dagegen wehren, sie gern zu haben.
Man kann mit den beiden mitfühlen, was sich allein schon durch die Hohe Sympathie zu den Hauptcharakteren nicht vermeiden lässt.
Das Setting, das die beiden bei einem Projekt für heimgekehrte Veteranen helfen, bietet genügend Platz für eine tiefergehende Geschichte, die auch mehrere wichtige Themen anreißt, die dann zum weiterführenden Nachdenken anregen.
Es geht, anders als in vielen anderen Liebesromanen, nicht nur um die körperliche Beziehung der Protagonisten zueinander, sondern auch um die emotionale Auseinandersetzung, die viele gefühlvolle Stellen nach sich zieht.
Selbst die Nebencharaktere sind liebevoll gestellt, vor allem ein Pärchen, das in einer anderen Reihe der Autorin die Hauptrolle spielt und hier nebenbei immer mal wieder auftaucht.
Die gesamte Story ist gleichermaßen authentisch, aber auch romantisch, sehr kurzweilig und unterhaltsam, sodass ich dieses Buch jedem ans Herz legen kann, der dieses Genre gerne liest.
 
 
Fazit:
Tolle Charaktere, die man sofort ins Herz schließt und eine Geschichte, die man gar nicht mehr aus der Hand legen möchte!
 
 

Donnerstag, 6. September 2018

[Rezension] Frauen, die ihre Stimme erheben - Cecelia Ahern

 
Inhalt:
Eine Frau versinkt im Boden, als sich ein Loch vor ihr auftut und trifft dort auf andere, sich schämende Frauen. Eine Frau wacht eines morgens voller Bisse am ganzen Körper auf und eine andere steigt von ihrem Regal hinunter. Einer weiteren wachsen Flügel, als sie ihre Kinder beschützen möchte. Und so gibt es viele Geschichten von Frauen, die Mut und ihre innere Stärke zurückfinden und das meist dann, wenn sie es nicht erwarten.

Meine Meinung:
Cecelia Ahern probiert sich wieder neu aus und liefert hier ein Buch voller Kurzgeschichten ab, die von Frauen handeln. Es gibt 30 Geschichten in diesem Buch, die die Stärke von Frauen aufzeigen und ihnen Mut machen sollen.
Manche dieser Geschichten sind gut durchdacht und beinhalten Wortspiele, die einen guten Anreiz für die Story einer der Frauen bieten, andere sind so betont bedeutungsschwanger, dass ich die Augen verdrehen musste.
Nicht alle Kurzgeschichten haben mir gefallen, auch wenn der Schreibstil der Autorin gewohnt solide ist und einen eigentlich zum Lesen anregt. Andere haben mich wiederum dazu angeregt, über mein Leben und mein Verhalten als Frau nachzudenken und ich konnte mich mit der Frau in der Geschichte identifizieren.
Die Protagonistinnen der Kurzgeschichten haben übrigens nie einen Namen, zumindest wird dieser nicht erwähnt, sodass es möglich ist, sich selbst in sie hinein zu versetzen und seine eigene Geschichte daraus zu machen. Mich hat das jedoch teilweise gestört, da ich darüber dann keinen Bezug zu den Charakteren aufbauen konnte.
Durch die kleinen Kapitel und die etwa 10-seitigen Geschichten, kann man sich das Buch gut einteilen und auch mal zwischendurch schnell ein Kapitel lesen.

Fazit: 
Haut mich nicht vom Hocker aber manche Geschichten sind recht unterhaltsam.
 
 

Sonntag, 2. September 2018

[Rezension] Ein kleines Wunder würde reichen - Penny Joelson

Inhalt:
Seit ihrer Geburt kann Jemma ihre Gliedmaßen nicht kontrollieren, sich nicht bewegen und nicht reden. Manchmal vergessen die Menschen sogar, dass sie da ist und unterschätzen ihre Intelligenz, sodass sie ihr ihre Geheimnisse erzählen, denn Jemma kann sie ja nicht verraten. Als in der Nachbarschaft ein Mord geschieht weiß sie allein, wer der Mörder ist. Doch wie kann sie sich verständlich machen. Jemma fühlt sich hilflos trotz ihres Wissens und weiß, dass nur noch ein kleines Wunder helfen kann.
 

 
Meine Meinung:
Solange man vollkommen gesund ist, kann man sich nicht vorstellen, wie es sein muss bei voller Intelligenz und Bewusstsein im eigenen Körper gefangen zu sein. Die 14-Jährige Jemma kennt es ihr ganzes Leben nicht anders und wir Leser begleiten ihre Sicht der Dinge in diesem Buch, was sich interessant gestaltet. Zudem wird man ohne große Vorreden sofort in die Geschichte entlassen, was mir grundsätzlich immer gefällt.
Der Schreibstil passt sich den Gedanken eines Mädchen diesen Alters an und ist somit nicht anspruchsvoll, auch wenn Jemma für ihr Alter erwachsener wirkt als man erwarten würde.
Durch die permanente Sichtweise Jemmas kann der Leser hautnah miterleben, was die Protagonistin fühlt und wie frustrierend es ist, im eigenen Körper gefangen zu sein, wenn man sich unbedingt mitteilen möchte. Jemma ist jedoch so eine starke Persönlichkeit, dass sie trotz allem auch Gutes an ihrem Leben findet: Sie ist ein von Grund auf freundlicher Mensch, der ihre Familie liebt und einfühlsam, sowie verständnisvoll ihre Stimmungen und Sorgen erkennt. Sie hört ihnen gut zu und beobachtet die Menschen um sich herum genau, sodass ihr nichts entgeht. Von dieser Aufmerksamkeit kann sich der Leser gut eine Scheibe abschneiden.
Der Nebenstrang mit dem Mord in der Nachbarschaft peppt das Ganze noch etwas auf, auch wenn es zwischendurch immer mal wieder kleine Hänger gibt, wenn gerade handlungstechnisch wenig geschieht. Durch den Schreibstil und die kleinen Kapitel lässt sich das Buch aber insgesamt binnen einem Tag durchlesen.
Als Jugendbuch ist das gewählte Thema und vor allem die Perspektive der Protagonistin klasse, da es zum Nachdenken anregt. Man überdenkt automatisch während der Lektüre seine Einstellungen und Vorurteile, sowie, wie man sich selbst gegenüber Menschen mit solch einer Behinderung verhalten würde. Außerdem stellt man sich die Frage: Wie würde ich damit umgehen, wenn ein Familienmitglied oder sogar ich persönlich unter Zerebralparese leiden würde?
Hinzu kommt ein authentisches Ende und schon haben wir ein gehaltvolles Buch, das gleichzeitig unterhält und nachhaltig auf den Leser einwirkt.
 
Fazit:
Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt mit einer einfühlsamen Protagonistin, die trotz ihres Schicksals unglaublich stark und mutig ist!