Montag, 10. August 2015

[Rezension] Am Ende der Welt traf ich Noah-Irmgard Kramer

Inhalt:
Marlene sieht am Bahnhof herrenlos einen roten Koffer stehen. Kaum nähert sie sich ihm, wird sie von einem Mann mit seinem Auto mitgenommen, der sie für eine andere hält. Unter falscher Identität verbringt sie nun den Sommer in einer geheimnisvollen Villa, fernab von dem behüteten Leben ihrer Eltern. Dort trifft sie auf Noah, den viel Heimlichkeit umgibt. Alles scheint perfekt, doch je länger Marlene da ist, desto mehr merkt sie, das irgendetwas nicht stimmt. Noah darf die Villa nicht verlassen und Marlene befindet sich unter ständiger Beobachtung. Was hat es damit auf sich?



Meine Meinung:
Irmgard Kramer schafft mit diesem Buch eine unglaublich gut durchdachte, fantasievolle Geschichte, die mich sehr überzeugen konnte. Einerseits habe ich an den Seiten geklebt und wollte nicht aufhören zu lesen, weil es mir so unter den Nägeln brannte, die Geheimnisse um Noah und die alte Villa mit ihren Bewohnern zu lösen. Andererseits musste ich das Buch immer wieder weglegen und darüber nachdenken, was passiert ist und wie alles zusammenhängt. Auf das überraschende und erstaunliche Ende, hätte ich so aber nie kommen können.
Marlene als Charakter sehnt sich nach Freiheit: Freiheit von ihren Eltern und ihrem behüteten Leben. So trifft sie einmal in ihrem Leben die bewusste Entscheidung, eine andere Identität anzunehmen und das Leben einer anderen zu führen. Dabei trifft sie nicht nur auf Geheimnisse und merkwürdige Heimlichkeiten, sondern auch auf ihre große Liebe.
Die Symbolik, die die Autorin gewählt hat, hat mich letzendlich überrascht und überzeugt; man merkt dass sie hier viel recherchiert und die Symbole passend zu ihrer Bedeutung ausgesucht hat.
Der Schreibstil ist sehr schön, fast poetisch und passt sehr gut zur Geschichte und den Begebenheiten in der Villa.
Für mich war es ein sehr eindrückliches Leseerlebnis, weil ich schon lange nicht mehr etwas so Intensives gelesen habe.

Fazit:
Fantasievoll, eindringlich und außergewöhnlich!


Mittwoch, 5. August 2015

[Rezension] Rockstar: Die Welt gehört mir-Tina Keller

Inhalt:
Ann hatte schon immer den einen Traum: In die USA ziehen und dort eine eigene Band gründen, mit der sie durchstarten kann. Endlich fast sie den Entschluss: Sie hat Deutschland und ihr langweiliges Leben mit einer Familie, die sie nicht so akzeptiert wie sie ist, satt und wandert mit 18 Jahren aus. Ab nun beginnt das Abenteuer: Die Suche nach einem Job, neuen Bandmitgliedern und Anschluss ist nicht leicht und auch wenn Ann ihrem Traum immer näher kommt, lernt sie auch die Schattenseiten des Ruhms kennen. Drogen, Sex, Enttäuschungen und innere Zerrissenheit wechseln sich mit Hoffnung, Glück und Liebe ab. Am Ende bleibt jedoch die Frage: Kann Ann es schaffen, trotzdem sie selbst zu bleiben und an ihrem Traum festzuhalten?

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich in ein Wechselbad der Gefühle getaucht, so außergewöhnlich war das Leseerlebnis. Angesetzt in den 80er Jahren handelt die Geschichte von Ann, die den Traum hat aus ihrem öden Leben auszubrechen eine All-Girl Band in den USA zu gründen. Gesagt, getan: Ann wandert aus und lässt ihr altes Leben hinter sich. Die anfangs naive und oberflächliche Protagonistin durchlebt Höhen und Tiefen, wodurch auch der Leser nicht unberührt bleibt. Es herrscht ein ständiges Auf und Ab der Gefühle und Ereignisse, dass es mir manchmal fast schon zu glatt geht und manchmal zu melodramatisch ist. Trotz ein paar kleinerer Durststrecken konnte mich das Buch immer wieder einfangen, einfach weil es so anders war als ich erwartet hätte und als ich von anderen Jugendbüchern gewöhnt bin. Obwohl mir die Protagonistin manchmal nicht sympathisch war (chronisches Helfersyndrom und Entscheidungsschwierigkeiten) und ihre Sprunghaftigkeit mich eher nervte, hat sie doch eine Entwicklung durchgemacht, die bis zum Ende des Buches ging. Es gibt viele interessante Neben- und Hauptcharaktere und viel in der Welt des Rock der 80er/90er zu entdecken. Auch die negativen Seiten des Starlebens werden umrissen, sodass man einen guten Einblick hinter die Kulissen eines Rockmusikers dieser Zeit hat.

Fazit:
Ein Auf und Ab und Hin und Her aber trotzdem konnte es mich oft einfangen. Anders als übliche Bücher dieses Genres.