Sonntag, 26. August 2018

[Rezension] Der Zauber zwischen den Seiten - Cristina Caboni


Inhalt:
Bücher haben Sofia Bauer schon immer geholfen, der Realität zu entfliehen und für eine Weile alles um sich herum zu vergessen. Als sie in der schwersten Zeit ihres Lebens ein Antiquariat betritt, trifft sie dort auf ein ganz besonderes Buch, in dem sie einen Brief von Clarice findet, die Anfang des 19. Jahrhunderts gelebt hat. Sofort fühlt sie sich mit dieser Frau verbunden und eine Reise durch Europa beginnt, denn Sofia will unbedingt das Geheimnis um Clarice lüften. Dabei findet sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihr eigenes Glück.
 
 
Meine Meinung:
Dieses Buch wartet mit fast schon philosophischen, auf jeden Fall aber poetischen Gedanken über das Leben und die Liebe auf. Mit ausgewähltem und etwas hochgestochenem Schreibstil erzählt die Autorin abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonistinnen, einmal Sofia Bauer, die in der heutigen Gegenwart lebt und einmal aus der Perspektive von Clarice Anfang des 19. Jahrhunderts. Claires Sicht fand ich davon am interessantesten, sie lebt in einer Zeit, in der Frauen das Eigentum von Männern sind und sich zum Beispiel in einem handwerklichen Beruf nicht frei entfalten dürfen. Trotz zahlreicher Schicksalsschläge, die sie hinnehmen muss, ist sie eine starke Frau, die versucht ihr Glück zu finden, wobei ihr Bücher sehr weiterhelfen. Ihr Schicksal hat mich sehr interessiert und in seinen Bann gezogen. Sofia hingegen fand ich zwischenzeitlich etwas anstrengend, da ihre Gefühle und ihr Verhalten doch etwas sprunghaft und somit für mich schwerer nachzuvollziehen war. Ergänzt wird die Geschichte der beiden durch kleinere Nebenperspektiven, die immer mal wieder vorkommen, aber nicht unbedingt im Mittelpunkt stehen.
Auf dieses Buch muss man sich einlassen und man kann es nicht einfach nebenbei lesen, denn es ist nicht locker geschrieben. Man muss auch mal den Kopf einschalten, kann aber dann so einiges für sich und sein Leben mitnehmen, wenn man möchte und das ganz ohne Ratgeber.
Das Ende besteht aus einer tollen Auflösung, die mir etwas zu schnell abgehandelt wurde, da sie recht spät kam. Trotzdem fand ich es gut und es hat bei mir Extra-Punkte eingefahren.
 
Fazit:
Ein Buch über die Liebe zu Büchern auf das man sich einlassen muss. Nichts für Zwischendurch, aber interessant und nicht kitschig.
 

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