Sonntag, 12. Mai 2019

[Rezension] Cry Baby: Scharfe Schnitte - Gillian Flynn

Inhalt:
In ihrer Heimat werden zwei Kinder ermordet und Camille soll einen Artikel für ihre Zeitung dafür schreiben. Dafür muss sie vor Ort recherchieren und kehrt dafür nach Wind Gap zurück, wo sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird. Schon immer herrschte ein toxisches Verhältnis in ihrer Familie und nun bleibt Camille nichts anderes übrig, als sich den Geistern ihrer Kindheit zu stellen, die nicht nur Grausamkeit verbreiten, sondern auch töten können.
 
 
 
Meine Meinung:
Gillian wurde vor allem durch "Gone Girl" und der Verfilmung dazu bekannt. "Cry Baby" ist ihr erstes Buch.
Obwohl es anfangs schwer war sich mit dem nüchternen und direkten Schreibstil anzufreunden, konnte ich das Buch in zwei Tagen durchlesen. Auch grausame Dinge werden ausgesprochen, es geht um psychische und körperliche Folter im weiteren Sinne, Mord und Perversion, was zwar nichts für schwache Nerven ist, aber doch an der Grenze zur Geschmacklosigkeit balanciert, sodass ich es nicht abstoßend genug fand, nicht weiter zu lesen. Ein Thriller enthält eben oft die genannten Elemente, sodass man sich auch bei Cry Baby darauf einstellen muss, ihnen zu begegnen.
Die Protagonistin enthüllt ihren Charakter nach und nach und wir lernen erst nach einigen Seiten ihre frühere selbstzerstörerische Seite kennen, was einen kleinen Aha-Moment hervorruft. Sie ist psychisch und körperlich verwundet von ihrer Kindheit und dem Aufwachsen bei der perfiden Mutter, muss sich für ihren Job als Reporterin aber eben dieser Kindheit wieder stellen.
Die Charaktere insgesamt wirken oftmals geheimnisvoll, haben zwei Gesichter oder man merkt einfach, das etwas mit ihnen nicht stimmt, obwohl man nicht genau den Finger darauf legen kann. Gerade das macht die Geschichte so interessant, dass man flüssig weiterlesen kann.
Wirkliche Kriminalarbeit wird nicht geleistet, der Fokus liegt auf den Problemen der Protagonistin.
Manches ist etwas unrealistisch und das Ende ist teilweise vorhersehbar, zumindest ab einem gewissen Punkt des Buches.
 
Fazit:
Guter Thriller mit kleinen Schwächen.

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