Inhalt:
Als Annies Schwester Kristen bei einem Zugunglück stirbt bricht nicht nur für Annie, sondern auch für ihre Mutter Erika eine Welt zusammen. Annie fühlt sich schuldig, sollten doch beide zusammen im Zug Richtung Uni sitzen. Ihre Mutter kann ihr keinen Trost geben, denn sie flüchtet sich in ihre Arbeit um die Trauer zu unterdrücken. Da beschließt Annie zu gehen. Erika weiß, dass sie sich ändern muss, sonst verliert sie auch noch ihre zweite Tochter. Doch es ist nicht leicht sich mit der Vergangenheit auseinander zu setzen.
Meine Meinung:
Den beiden Protagonistinnen widerfährt Schlimmes: Sie verlieren einen geliebten Menschen und wissen nicht, wie sie mit der Trauer umgehen sollen. Während sich die eine in einen Berg Arbeit flüchtet, weigert sich die andere wirklich an Kristens Tod zu glauben. Da muss es eine Verwechslung gegeben haben. Doch erst durch diesen tragischen Unfall wird beiden Seiten klar, was eigentlich schon längst in der Familie schiefläuft und beide müssen einen Weg finden mit der Bewältigung ihrer Vergangenheit zu beginnen. Es gibt einen Perspektivenwechsel zwischen Mutter Erika die jedoch die Hauptprotagonistin des Buches ist und ihrer Tochter Annie. Während ich Erikas Entwicklung im Verlauf der Geschichte gut fand und auch gerne mitgelesen habe, wie sie darum kämpft, ihre Trauer in den Griff zu kriegen, fand ich Annies Charakter anstrengend. Sie verhält sich mit ihren 19 Jahren wie ein naives, bockiges Kind, das zu wenig Aufmerksamkeit erhält und somit keinen anderen Ausweg sieht, als wegzulaufen. Gut also, dass der Teil, der aus ihrer Perspektive geschildert wird, eher klein gehalten ist.
Obwohl sich das Buch schnell durchlesen lässt, kam bei mir keine Spannung auf und es plätscherte wie ein Fluss dahin, ohne das mir eine Situation wirklich im Gedächtnis geblieben wäre. Ich habe kaum mitgefühlt und musste nur an einer Stelle kurz lachen, ansonsten haben mich die Emotionen, die die Geschichte vermitteln soll, nicht wirklich erreicht. Es gibt Nebencharakter, die an sich toll sind, aber die viel zu wenig zum Zug kommen, als dass sie näher zur Geschichte gehören könnten, was mir vor allem bei denen leidtat, die viel mehr Potenzial gehabt hätten, als ausgeschöpft wurde.
Für mich gibt es bei diesem Buch keine großen Kritikpunkte, aber auch nichts besonders Erwähnenswertes.
Fazit:
Eher ein mittelmäßiges Buch, das mich nicht richtig mitreißen konnte. ,,Morgen kommt ein neuer Himmel'' war da wesentlich stimmiger.
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