Donnerstag, 26. Dezember 2019

[Rezension] Olga, die mutigste Kuh der Welt - Jill Esbaum, Gus Gordon

Olga erzählt ihren Freundinnen im Stall, dass sie vor nichts Angst hat, nicht mal vor dem dunklen Wald, den die anderen Kühe fürchten. Das glauben die anderen natürlich nicht und Olga muss zur Tat schreiten und es ihnen beweisen: Sie geht in den Wald der nachts viel gruseliger ist als erwartet und verliert dort ihre Freundinnen. Sie läuft vor Schreck solange, bis sie sie wiederfindet und statt als Angsthase, steht sie plötzlich als große Heldin da, die sich vor nichts fürchtet.



Das Kinderbuch soll zeigen, dass jeder seine Angst überwinden kann und dass auch aus Angst manchmal etwas Gutes entsteht.
Ich als Erwachsene habe Olga zuerst als arrogant und überheblich empfunden, denn sie übertreibt vor den anderen und gibt so sehr an, dass es sie eher unsympathisch macht. Doch im Wald mit ihren Ängsten konfrontiert, wird Olga zu einer verschreckten Kuh, die eigentlich nur noch ihren Ängsten entfliehen will. Als sie wieder zurück bei den anderen ist, denen sie immer noch nichts von ihrer eigentlichen Angst erzählt, wird sie als mutigste Kuh der Welt gefeiert, aber nur, weil sie immer noch nicht zugibt, wie viel Angst sie wirklich hatte. 
Als Botschaft an Kinder hätte ich es viel schöner gefunden, wenn Olga sich und den anderen ihre Ängste eingestanden hätte, anstatt dass sie sich mit Unwahrheiten als Heldin feiern lässt. Das hätte zwar den witzigen Schluss des Bilderbuches verändert, wäre für mich aber wichtiger als Lehre gewesen. Das hätte nämlich ausgesagt, dass es okay ist Ängste zu haben und diese auch nach außen tragen zu dürfen.
Trotzdem ist das Buch witzig aufgemacht mit den komplett gereimten Versen, die von Olga und ihrem Abenteuer im Wald erzählen. Man kann den Text durch die Reime nicht anders als so vorlesen, dass Kinder daran Spaß finden, allerdings würde ich das empfohlene Alter von 4-6 Jahren etwas höher bei mindestens Fünfjährigen ansetzen, da (je nach Kind) Jüngere der Geschichte nicht so gut folgen können. Zumindest habe ich die Erfahrung in meiner Kindergartengruppe gemacht.
Die Illustrationen sind mit dem Zeichenstil mal etwas anderes und das Buch kann man gut verwenden, wenn das Thema Ängste bei Kindern auftaucht, um zu zeigen, dass selbst die mutigste Kuh der Welt Angst vor dem dunklen Wald hat ;)


Montag, 7. Oktober 2019

[Rezension] Never too close - Morgane Moncomble


Inhalt:
Loan und Violette sind beste Freunde, seit sie zusammen in einem Aufzug stecken geblieben sind. Was schweißt auch mehr zusammen als ein Moment absoluter Panik, den man an der Seite eines vollkommen ruhigen Menschen verbringen kann? Ihre Beziehung ist freundschaftlich, zumindest solange, bis Violette Loan um einen Gefallen bittet, denn nichts sollte die beiden sich so nahe stehenden Freunde auseinander bringen, oder etwa doch?

Meine Meinung:
Mit 464 Seiten kann ein Buch schnell man ein paar Seiten zu viel haben, bei denen man denkt, dass man sie auch hätte weglassen können. Bei Morgane Moncomble ist das nicht der Fall, denn sie hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der es dem Leser leicht macht, sich in das Buch zu vertiefen. Ich habe mich auf jeder Seite unterhalten gefühlt, was zum großen Teil auch daran liegt, dass die beiden Protagonisten Loan und Violette zwei wunderbare Charaktere für diese Geschichte sind. Sie sind verschieden aber so authentisch und liebevoll ausgearbeitet, dass ich nicht anders konnte, als sie von Anfang an sehr sympathisch zu finden, was es dann natürlich auch leichter macht, sich in sie hineinzuversetzen und mitzufühlen. Loan ist ruhig, bedacht und doch ausdrucksstark in allem was er tut, was mir sehr gut gefallen hat, während Violette tollpatschig und ständig am Reden ist - eben ein richtiger Sonnenschein. 
In letzter Zeit kommt es öfter vor, dass ich mich bei dieser Art von Büchern langweile, weil es doch immer nach dem gleichen Prinzip geschrieben wird und man eigentlich weiß, was ungefähr passieren wird. Auch hier konnte man die Richtung natürlich schon erahnen, ich habe mich aber nicht gelangweilt, weil einfach die Handlung, die Charaktere und das Setting wunderbar mit dem Schreibstil zusammengepasst haben. Wer sich unsicher ist, sollte sich von der Leseprobe überzeugen lassen, denn die zeigt schon ganz gut, was man erhält, wenn man sich für Morgane Moncomble entscheidet.
Es gibt einen Aspekt der Geschichte, den ich gerne etwas mehr ausgebaut gehabt hätte, weil ich einfach gerne beim Lesen nebenbei noch etwas lerne und mich spezielle Themen wie in diesem Fall psychische Krankheiten sehr interessieren. Aber das ist nur ein kleiner Minuspunkt, der definitiv nicht den Rest negativ wirken lässt.

Fazit:
Endlich wieder ein New-Adult-Roman der etwas frischen Wind hineinbringt und den ich nicht mit einem Augenverdrehen gelesen habe. 

Sonntag, 22. September 2019

[Rezension] Die Waldmeisterinnen - Andrea Schütze


Inhalt:
Lia und Holly fühlen sich sehr wohl im Wildwood Forest. Holly erfindet für ihr Leben gerne und Lia backt. Eines Tages eröffnen die beiden ihre "Sorgenloswerdstelle", um den diversen Waldbewohnern bei ihren Problemen zu helfen. Schließlich sind die beiden Waldmeisterinnen! Wer wäre besser für so einen Job geeignet als sie? Und schon kommen die ersten Tiere zu ihnen, die ihre Sorgen loswerden möchten und Lia und Holly müssen mit Rat und Tat beistehen.

Meine Meinung:
Das Auffallende an dem Buch sind die wirklich wunderschönen Bilder mit den strahlenden Farben. Es gibt bei jeder Illustration etwas zu entdecken und durch die ansprechende Gestaltung hat man als Kind und Erwachsener richtig Lust, hinzuschauen. Das fängt schon bei dem tollen Cover an. 
Andrea Schütze hat sich ein paar süße, witzige und außergewöhnliche Ideen einfallen lassen. So lebt zum Beispiel ein Eichhörnchen mit Regenbogenschweif in dem Hut des einen Mädchens, Holly. An liebevollen Details fehlt es also nicht.
Sprachlich gesehen ist das Buch auf alle Fälle ein Vorlesebuch oder eben ein Buch für schon geübte Selbstleser, denn der Schreibstil ist anspruchsvoll. Es gibt öfter für Kinder unbekannte Wörter (zumindest musste ich meinen Zuhörern öfter mal welche erklären), sowie englische Wörter, die Kinder in der Zielgruppe noch nicht wirklich kennen. 
Generell würde ich das Buch auch eher etwas älteren Kinder - so ca. ab 8 Jahren - empfehlen, denn man muss sich schon etwas besser konzentrieren können, um der Handlung zu folgen, da Beschreibungen und kleinere Umwege viel Platz in der eigentlichen Geschichte einnehmen.
Hinzu kommt, dass die Schrift für Leseanfänger auch etwas zu klein ist.

Fazit:
Liebevolles Kinderbuch, bei dem es etwas an der Umsetzung harpert. Wer sich aber darauf einlässt und vielleicht auch eine neue Herausforderung für seine Kinder sucht, könnte hier ein richtig niedliches Buch finden, dass die kindliche Fantasie anregt.


Samstag, 14. September 2019

[Rezension] Entführung - Petra Ivanov




Inhalt:
Der Entführer der Millionärstochter Lara Blum sitzt in Haft. Nachweislich hat er die Tat begangen, er schweigt aber weiterhin zum Aufenthaltsort des Mädchens. Die Öffentlichkeit fragt sich, ist der Täter ein Psychopath oder hatte die Tat vielleicht doch noch mehr Gründe, als anfangs angenommen? Liegen vielleicht sogar terroristische Hintergründe vor? Pflichtverteidiger Pal Palushi ist an sein Anwaltsgeheimnis verbunden, als der Täter ihm einen versteckten Hinweis gibt. Er steht nun zwischen Moral und Pflicht und könnte seinen Ruf und seinen Job verlieren. Doch seine Freundin ermittelt auf eigene Faust und stößt schließlich auf eine heiße Spur...

Meine Meinung:
Der Klappentext klang schon sehr interessant, was mich erwartet hat, habe ich aber nicht ganz vorhergesehen.
Petra Ivanov hat einen detailreichen Schreibstil. Man erfährt nicht nur gerade die für die Geschichte grade so relevanten Details, sondern auch allgemeine Dinge, die zum Inhalt des Buches passen. Zum Beispiel erhält man einen sehr guten Einblick in die Pflichtverteidigung im Speziellen (die erstaunlich selten in Krimis thematisiert wird) und in die Arbeit als Anwalt im Allgemeinen, genauso wie in das schweizerische Recht, aber auch in die Politik, die damit zusammenhängt.
Dabei bleibt der Kriminalroman permanent aktuell und zeitgemäß, denn man erlebt als Leser hautnah mit, wie die aktuelle politische Lage und vor allem die Medien Themen wie Terrorismus, Vorurteile und Angst gegenüber Fremdem vermitteln und somit weiter festigen und verbreiten können. Auch religiöse Hintergründe spielen hierbei eine Rolle.
An manchen Ecken wurde mir dieses "Allgemeinwissen" zu ausufernd, es hat etwas meinen Lesefluss gestört und ich war versucht, diese Stellen nur querzulesen, um wieder weiter zur Handlung zu kommen. Da hätte ich die Autorin meiner Meinung nach etwas kürzer halten können.
Die Autorin scheut sich zudem nicht, Fachbegriffe zu nutzen und generell ein höheres Niveau bei ihrem Schreibstil einzuschlagen, sodass ich ein paar Begriffe nachschauen musste, um es besser zu verstehen. Aber Lesen bildet ja bekanntlich und das kann ich damit hier bestätigen ;)
Dadurch, dass die Autorin mit ihren Zusatzinfos auch immer wieder hinter die Kulissen der oben genannten Themen schaut, werden dem Leser Dinge bewusst gemacht, die man nicht unbedingt so auf dem Schirm hat. Und auch mein Bild von der Schweiz hat sich nach diesem Buch etwas verschoben, was ich zusätzlich sehr interessant finde. Insgesamt ist dies ein intelligenter Krimi, der nicht nur für Unterhaltung sorgt, sondern auch die grauen Zellen versorgt.

Fazit:
Ein paar kleinere Dinge haben mich gestört, im Großen und Ganzen aber ein solider Kriminalroman, dessen Autorin man sich gerne genauer anschauen kann.


Sonntag, 8. September 2019

[Rezension] Die kleine Spinne Widerlich sagt Gute Nacht - Diana Amft

Die kleine Spinne Widerlich ist müde und sagt vor dem Schlafengehen noch ihren Verwandten und Freunden "Gute Nacht". Darunter unter anderem auch Onkel und Tante, sowie ihrer Großmutter.



Diese Geschichte von der Spinne Widerlich ist in ein kleines Pappbuch verpackt und hat wenige Seiten. Das Buch ist recht kurz und reicht zum Vorlesen wohl ab einem gewissen Alter nicht mehr alleine aus, dafür ist es wunderschön illustriert, sodass man an den liebevollen Bildern Spaß finden kann.
Auch kleine Hände können mit den dicken Seiten gut umgehen, denn diese sind stabil und griffest, sodass die Kleinen auch schon selbst umblättern können.
Die Handlung an sich beschränkt sich wirklich nur darauf, dass die Spinne ihren Bekannten Gute Nacht sagt, bevor sie selbst zu Bett geht, es gibt also keinen tieferen Sinn oder eine Lehre, die Kinder daraus ziehen könnten, das muss aber auch nicht immer sein. Mir hat das jedoch etwas gefehlt.
Da das Buch wie gesagt eher kurz ist, eignet es sich entweder für jüngere Kinder, oder als kleiner Zusatz, wenn mit dem Vorlesen noch nicht Schluss sein soll und eine weitere Geschichte gewünscht wird. So dehnt sich die Vorlesezeit mit der Spinne Widerlich als Zusatz auch nicht zu weit aus ;) .

Fazit:
Niedlich illustriert ist dieses Gute-Nacht-Vorlesebuch etwas für die Kleinen.


Samstag, 10. August 2019

[Rezension] Until You: Cobi - Aurora Rose Reynolds



Inhalt:
Hadley hat in ihrem Leben schon zu viel Schlechtes erlebt, als dass sie Menschen einfach ihr Vertrauen schenken könnte. Generell zieht sie sich lieber zurück und geht nicht gerne aus, denn dann kann sie auch nicht verletzt werden. Doch nachdem sie eine Entführung beobachtet hat und sich um zu helfen in Gefahr begibt, lässt der zuständige Polizist Cobi sie nicht mehr aus den Augen. Hadley ist es nicht gewohnt, dass man sich um sie kümmert, schon gar nicht, als ihre Vergangenheit sie einholt und die Vorfälle sich in ihrem Leben häufen.

Meine Meinung:
Die Underground Kings-Reihe der Autorin lag mir nicht so richtig, ich bin aber froh, dass ich es nochmal mit ihr, diesmal mit der Until You-Reihe  versucht habe, denn die liegt mir wesentlich mehr.
Das Buch hat ca. 260 Seiten, sodass es natürlich klar ist, das nicht jede Szene und nicht jede Beziehung genug Zeit hat sich ausgiebig oder langsam zu entwickeln wie in anderen Romanen. Wer darüber hinwegsehen kann, wird in diesem Band aber durchaus gut unterhalten.
Cobi und Hadley sind tolle Charaktere, denen man ihre Gefühle und Ansichten abkauft, da sie so authentisch wirken. Charakterzüge, die eventuell anstrengend werden könnten, wie beispielsweise Cobis Beschützerinstinkt und Fürsorge waren gut verpackt, sodass es nicht ermüdend wurde.
Auch die Nebencharaktere, die in anderen Teilen der Reihe ihre eigene Geschichte bekommen, sind oft interessant und man möchte mehr über sie erfahren, sodass dieser Teil gut eingeknöpft werden kann und das Interesse an anderen Teilen weckt.
Der Schreibstil ist locker und leicht, natürlich nichts Anspruchsvolles, passend zum Buch.
Ich habe das Buch in ein paar Stunden durchgelesen und fand es unterhaltsam. Wahrscheinlich wird das auch nicht das letzte Buch der Reihe bleiben, das ich lese.

Fazit:
Süßer Liebesroman zum "Weglesen", wenn man einfach mal den Kopf freibekommen und ein paar leichte Lesestunden verbringen möchte.

Mittwoch, 24. Juli 2019

[Rezension] Victorian Rebels: Das Versprechen einer Nacht - Kerrigan Byrne



Inhalt:
Die Krankenschwester Imogen Pritchard ist erschüttert, als der Mann, mit dem sie in der Vergangenheit eine Nacht geteilt hat um sein Leben kämpfend in dem Krankenhaus eingeliefert wird, in dem sie arbeitet. Er erkennt sie nicht wieder und wegen ihm verliert sie auch noch ihre Anstellung. Wieder vergeht einige Zeit, bis sie sich wiedersehen und die nun junge Witwe weiß nun nicht, ob sie sich Colin Talmage zu erkennen geben soll. Sie könnte alles verlieren, was sie sich in der Zwischenzeit aufgebaut hat.

Meine Meinung:
Kerrigan Byrne hat einfach einen wundervollen Schreibstil, allein das macht schon den Charme ihrer Bücher aus. Zudem hat sie ein Händchen dafür, interessante Charaktere zu schaffen, die sich in die historische Zeit dieser Reihe einfügen und doch so besonders sind, dass man sich richtig darauf freut, wenn sie in weiteren Teilen kleine Gastauftritte haben. So hat es mir auch hier Freude gemacht, schon bekannte Paare wieder zu treffen.
In diesem Buch geht es um den versnobten Colin Talmage, der genau weiß, dass er ob seines Standes alles bekommt, was er will. Nach einer Kriegsgefangenschaft kommt er jedoch verletzt und traumatisiert zurück und hat kaum mehr weiche Charakterzüge an sich. Imogen hingegen ist zwar durchaus eine starke Frau, hat aber auch großes Mitgefühl und möchte ihre neu gewonnene Stellung im Adel dafür einsetzen, sich für benachteiligte Menschen einzusetzen.

An manchen Ecken gab es für mich kleine Längen in dem Buch, das hat meinen Lesefluss aber nicht gestört, da Byrnes Schreibstil so ziemlich jeden kleinen Makel ausradieren kann. Für mich war es trotzdem der schwächste Band der Reihe, da ich emotional nicht so berührt wurde, wie bei den anderen. Und auch um das große Geheimnis, das am Ende des Buchs gelüftet wird, hätte man mehr Spannung aufbauen können, statt es relativ kurz abzuhandeln. Im Vergleich zu weiteren Teilen der Reihe, konnte mich dieser vierte Band zwar nicht so sehr überzeugen, trotzdem wurde ich gut unterhalten.

Fazit:
Es gibt unterhaltsamere Teile der Reihe, Byrnes Erzählstil ist aber immer eine gute Wahl!


Samstag, 20. Juli 2019

[Rezension] Das Labyrinth des Fauns - Cornelia Funke



Inhalt:
Ofelia ist 1944 gerade in die spanischen Berge gezogen, wo ihr Stiefvater stationiert ist, als sie von einem Faun drei Aufgaben gestellt bekommt. Wenn sie diese besteht, beweist sie damit, dass sie die langgesuchte Prinzessin des unteren Königreichs ist - einer Welt voller magischer Wesen, die zugleich wundervoll und grausam ist. Das schlägt Ofelia in den Bann und sie würde alles tun, um Zuflucht vor Krieg, Hunger und ihrem blutrünstigen Stiefvater zu finden. Und doch ist das Böse stark in beiden Welten.

Meine Meinung:
Cornelia Funke hat sich den Film "Pans Labyrinth" zum Vorbild genommen und daraus ein Buch gemacht:
Sie hat dabei die düstere Atmosphäre, die auch schon der Film hatte sehr gut eingefangen und das spannende Setting eines vom Krieg und den Faschisten gebeutelten Spaniens 1944 übernommen. Insofern ist das Buch nichts Neues für diejenigen, die den Film schon gesehen haben, sondern nur eine Neuauflage in Buchform. Und das habe ich vor allem zu bemängeln: Es gibt zu viele Übereinstimmungen, wodurch Potenzial verschwendet wurde, aus dem Buch etwas Besonderes zu machen. Die Autorin hätte mehr mit dem Material der Vorlage spielen müssen, damit ihre eigenen Ideen etwas Neues aus Thematik und Setting hätten zaubern können. So wurde einfach vieles deckungsgleich übernommen. Dabei sind die wenigen Märchen, die es immer mal wieder zwischen den Kapiteln gibt und die Funke selbst geschrieben hat wirklich sehr kreativ. Sie können eigenständig gelesen werden, hängen aber untereinander und auch mit der Geschichte zusammen und ich hätte sie auch als Kurzgeschichtensammlung sehr gerne gelesen. Man merkte in ihnen viel mehr Herz und Freiheit und somit waren sie mehr als gelungen.
In die Protagonistin konnte ich mich leider nicht einfühlen, sodass sie für mich mehr anstrengend als zugänglich war, vor allem bei einigen Entscheidungen, die sie getroffen hat. 
Zudem finde ich das Buch ab 14 Jahren etwas zu brutal und würde es vielleicht eher ab 16 empfehlen, da es doch so einige blutrünstige Stellen gibt, die zeigen, welche grausamen Dinge sich Menschen antun können.

Fazit:
Viel Potenzial wurde verschenkt, weil sich die Autorin zu sehr an ihr Vorbild Guillermo del Toro gehalten hat. Damit hatte ihre eigenen Ideen keine Chance sich zu entfalten.


Sonntag, 14. Juli 2019

[Rezension] Die Wiese - Susan Bagdach

Auf der großen Wiese läuft alles geregelt und ordentlich. Es gibt nur grünes Gras und blaue Blumen, die alle ungefähr gleich groß sind. Keiner weicht von der Norm ab und wenn doch einmal eine Blume anders aussieht, trinkt sie Tinte und wird blau um sich anzupassen.
Eines Tages wächst eine rote Blume, die alles tut um zu sein wie die anderen, aber einfach nicht blau werden kann. Was passiert nun mit ihr? Und kann das Streben nach Gleichartigkeit sie glücklich machen?
Dieses Kinderbuch ist wirklich etwas Besonderes, denn nicht nur Aufmachung und Geschichte sind wertvoll und schön anzusehen, sondern auch die Seiten und der Einband sind umweltfreundlich!
Die Seiten sind aus vollem Recyclingpapier hergestellt, die Druckfarben sind vegan und alles wird in Deutschland produziert. Allein das hat mich schon begeistert.
Der Einband ist unglaublich stabil und lässt sich sogar willentlich kaum verbiegen, sodass auch viele Kinderhände dem Material keinen Knick zufügen können.
Die Farben der Illustrationen sind leuchtend und generell wunderbar anzusehen, denn auch der Stil ist total süß und kunstvoll. Die Kinder -und ich als Erwachsene- hatten sehr viel Spaß sie anzuschauen.
Die Geschichte an sich ist etwas länger, wenn man sie aber schon ein paarmal gelesen hat, kann man sie sinnhaft auch so kürzen und in eigenen Worten wiedergeben, dass auch kleinere Kinder konzentriert bleiben beim Zuhören. Das Kinderbuch handelt von Vielfalt, vom Mut zu sich selbst zu stehen und sich selbst so zu akzeptieren wie man ist. 

Fazit:
Ich bin absolut begeistert und kann Erziehern, Eltern und Lehrern nur raten, sich das Buch näher anzusehen, vor allem bei der aktuellen wichtigen Thematik.


Schaut euch gerne mal den Verlag an.

Montag, 1. Juli 2019

[Rezension] Glück und los: Lina und die Sache mit den Wünschen - Dagmar Bach


Inhalt:
Schon als Lina klein war, war sie überzeugt, sie sei eine echte Glücksbringerin und könne Wünsche erfüllen. Jetzt, mit 15 Jahren möchte sie ein letztes Mal versuchen, die Wünsche Anderer wahr werden zu lassen, doch das endet oft in Chaos und vor allem Verwirrung bei Lina. Und dann ist da auch noch ihre neue Patchworkfamilie, die sich einleben muss und weitere Unruhe stiftet. Doch für Lina steht fest: Sie möchte erstmal nicht aufgeben, auch wenn sie nicht weiß, was genau ihr dabei hilft, Glück zu bringen - noch nicht. Und so stolpert sie von einem Abenteuer ins nächste.

Meine Meinung:
Es fängt schon damit an, dass Lina eine absolut süße Protagonistin ist, die man nur gern haben kann. Sie ist etwas tollpatschig, aber auch loyal, gewissenhaft, freundlich und somit absolut liebenswert. Sie achtet darauf, andere nicht zu verletzen und will Gutes tun. Da die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt wird, findet man sich sehr gut in sie ein.
Zudem gibt es viele tolle Nebencharaktere, die ihren eigenen Charme haben, egal ob Nachbarn, Freunde oder Linas Familienmitglieder. Sie zaubern alle ein rundes Bild und man fühlt sich rundum wohl in dem Setting.
Die Autorin schafft es mit den Charakteren und den Dialogen sehr viel Herz zwischen die Seiten zu packen, was mir wirklich gut gefallen hat. Dies ist der Auftakt einer Reihe und auch wenn ich normalerweise eher Kinderbücher für ganz Kleine lese, kann ich es nicht erwarten, dass der zweite Teil herauskommt.
Dagmar Bach hat einen flüssigen Schreibstil der sehr gut zur Art des Buches passt und die Wohlfühl-Aura weiter verstärkt. 
An wenigen Stellen hat man gemerkt, dass die Adressaten eher junge Mädchen sind, da sich Linas Probleme natürlich überwiegend um Schule, das erste Verliebtsein und ihre Familie dreht. Erwachsene erinnern sich hierbei vielleicht nostalgisch an diese Zeit, werden sich aber nicht mehr zu 100% damit identifizieren können, was völlig normal ist. Das ist auch mir aufgefallen, auch wenn ich es trotzdem genossen habe und auch weiterhin genießen werde, an Linas Leben teilzuhaben.

Fazit:
Charmantes Kinder- und Jugendbuch mit einer zauberhaften Protagonistin und einer süßen Geschichte.



Donnerstag, 20. Juni 2019

[Rezension] Hetty Flattermaus fliegt hoch hinaus - Annette Roeder

Hetty ist eine neugierige Fledermaus, die nicht immer auf ihre Mutter hören möchte und dieselben Ängste, Gedanken und vor allem die gleiche Abenteuerlust verspürt, wie viele Kinder auch. Ihre Mama Hulda möchte sie beschützen und erzählt ihr gruselige Geschichten von außerhalb ihres Heims und doch kann nichts die kleine Hetty aufhalten, immer wieder mit ihren Freunden neue Abenteuer zu erleben.

Durch die kreative Sprache, die zu den tierischen Charakteren passt und die Situationen, die sich auf das menschliche Leben übertragen lassen, kann man sich gut mit Hettys Abenteuern identifizieren und Kinder können auch etwas wichtiges daraus mitnehmen. Hettys Erlebnisse sind phantasievoll zusammengestellt und machen Kindern genauso viel Spaß wie Erwachsenen, sodass sie sich hervorragend zum Vorlesen eignen.
Es gibt zudem niedliche Illustrationen, die nicht zu viel Platz einnehmen und doch präsent sind.
Das Buch ist in Kapitel aufgeteilt, die sehr gut ineinander überlaufen, sodass das Vorlesen an mehreren Tagen kein Problem ist.
Insgesamt ein tolles Kinderbuch mit supersüßen Charakteren!


Das Buch erscheint am 29.07.2019. 
Danke an den cbj-Verlag für dieses Rezensionsexemplar (Dies beeinflusst meine Meinung nicht)



Montag, 10. Juni 2019

[Rezension] Underground Kings: Kai - Aurora Rose Reynolds

Inhalt:
Kai gehört zu einer der einflussreichsten Familien in der Umgebung und doch hat er eine Schwachstelle: Myla, die er seit ihrer Kindheit zu beschützen versucht.
Myla hat ihre Eltern verloren, als diese sie wegschickten um sie zu schützen und doch hat sie Schlimmes erlebt. Da bietet ihr Kai an, sie in seine Familie aufzunehmen und was als geschäftliche Abmachung beginnt, wird bald emotionale Realität. Für beide scheint es eine schöne Zukunft zu geben, doch natürlich ist Kai nun viel angreifbarer, was auch seine Feinde ausnutzen wollen.


Meine Meinung:
Das Buch hat nur 239 Seiten, sodass ich mich darauf eingestellt habe, dass Manches zu kurz kommen könnte. Und es gibt auch einige Stellen, die mehr wie Momentaufnahmen wirken und nicht wie eine zusammenhängende Geschichte. Schon zu Beginn kommt es einem vor, als hätte man wichtige Informationen verpasst: Man wird unvorbereitet vor vollendete Tatsachen gestellt und fragt sich, wie genau es für die Protagonistin Myla überhaupt zur Ausgangssituation kommen konnte und warum sich Kai überhaupt solche Mühe gibt, sie zu beschützen. Mit Verlauf der Story wird einiges klarer und man kann es sich als Leser auch erschließen, zu Beginn hingegen gibt das einem das Gefühl, als hätte man mitten im Buch und nicht am Anfang angefangen zu lesen. 
Die Gefühle, die Kai gegenüber Myla hat, muss man als gegeben ansehen, da diese sich bei ihm nicht wirklich entwickeln, sondern da sind. Myla hingegen macht eine Entwicklung als Charakter durch, was ich angenehm fand, weil man hier nicht vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. Sie war auch für mich der zugänglichste Charakter im Buch.
Die Nebencharaktere sind teilweise interessant, haben aber oft nicht die Chance, wirklich in die Geschichte eingebracht zu werden. Diese Chance wurde leider vertan.
Sieht man einmal davon ab, dass viele Szenen etwas abgehackt wirken, eben durch den Schreibstil und den Umfang des Buches, liest sich das Buch trotzdem schnell und kurzweilig. Emotional gesehen war manches vorhanden, andererseits hat mir auch einiges gefehlt und ich habe nicht so mitgefühlt, wie ich es gerne gehabt hätte. Ein paar mehr Seiten hätten dem Buch meiner Meinung nach gut getan.

Fazit:
Ich habe mehr erwartet. Wer kurze Unterhaltung sucht und dabei nicht auf einer umfangreichen Ausarbeitung der Geschichte besteht, kann hier richtig sein.



Vielen Dank an den Verlag und Netzwerk-Agentur-Bookmark für das Rezensionsexemplar!

Sonntag, 2. Juni 2019

[Rezension] Irresistible - Lex Martin

Inhalt:
Da Ethan mit zwei Kindern und seiner Ranch genug zu tun hat, sucht er eine Nanny für seine Kinder. Dabei kann er es eigentlich gar nicht gebrauchen, dass Tori Duncan frech und gutaussehend ist und sich seine Launen so gar nicht gefallen lassen will. Aber sie findet sofort Zugang zu seinem Sohn und seiner Tochter und Ethan bleibt nichts anderes übrig, als sie für den Sommer einzustellen. Schließlich leiden seine Kinder immer noch unter der Trennung ihrer Eltern und brauchen mehr Positives in ihrem Leben. Und obwohl sich die beiden näher kommen, holt ihre Vergangenheit Ethan und Tori immer wieder ein.



Meine Meinung:

Ich liebe den Schreibstil, die Dynamik zwischen den Charakteren und das Setting!
Die Geschichte lässt sich sehr flüssig lesen, weswegen ich auch innerhalb von zwei Tagen das gesamte Buch durchgelesen habe. Ich konnte einfach nicht mehr aufhören, weil so ziemlich alles gepasst hat.
Die Charaktere waren mir beide supersympathisch, auch wenn ihr Kennenlernen schnell klischeehaft und übertrieben hätte wirken können. Ethan ist ein ganz toller Vater, der alles für seine Kleinen tut und dabei auch seine Pflichten auf der Ranch nicht vernachlässigt. Mir ging richtig das Herz auf, weil man merkt, dass er immer sein Bestes versucht. Beide Kinder sind aufgeweckt und freundlich und bringen einen lebendigen Touch in die Geschichte ein. Tori ist eigentlich eine süße Protagonistin, auch wenn mich ihre Unsicherheiten an mancher Stelle minimal (aber wirklich nur minimal) genervt haben. Ja, sie hat vielleicht ein paar Fehler in ihrem Leben begangen und musste das dann beispielsweise mit einem gebrochenen Herzen ausbaden, aber sie ist lange nicht unfähig, was sie oft zu glauben scheint. Das war aber auch das einzige, was mich gestört hat.

Zudem mag ich das Setting auf der Pferderanch total, weil man direkt ein Bild im Kopf hat: Einen Stall mit viel Land umgeben und Cowboys auf Pferden, die sie einreiten. So fällt es auch nicht schwer, in die Charaktere und die Geschichte insgesamt einzutauchen.

Fazit:
Toll ausgearbeiteter Roman, den ich für unterhaltsame Lesestunden sehr empfehlen kann.


Sonntag, 19. Mai 2019

[Rezension] Cecilia: Wenn die Wahrheit Schatten wirft - Anna Nigra


Inhalt:
Cecilia muss sich ohne ihre Familie in Amerika einleben. Ihre Entführung deckt so einige Geheimnisse und Wahrheiten auf, die sie nie für möglich gehalten hätte. Haben Noran und Elias sie überhaupt je wirklich geliebt oder war alles Teil einer politischen Intrige? Cecilias Herz ist gebrochen, sie ist tieftraurig und fühlt sich verraten. Und doch muss sie stark sein, um ihre Familie aus den Fängen von König Julius von Europa zu befreien. Dabei würde sie auch jederzeit ihr Leben riskieren...

Meine Meinung:
Anna Nigras Schreibstil ist so flüssig, dass man fast schon nicht anders kann, als ihre Bücher gut zu finden, selbst wenn man über die Geschichte unterschiedliche Meinungen haben kann.
Der erste Teil der Reihe hat mich so überzeugt, dass ich sehnsüchtig auf diesen zweiten Teil gewartet habe, der mich letztendlich auch nicht enttäuscht hat.
Wir treffen Cecilia als Protagonistin aus dem ersten Teil wieder an, wobei zusätzliche die Perspektive ihrer Schwester hinzukommt. Dies ist eine schlaue Lösung um gleichzeitig die Geschehnisse in Amerika, aber auch die Entwicklungen in Europa zu beleuchten, da die Schwestern zu Beginn schon getrennt sind.
Cecilia findet mehr über sich und ihre Familie, politische Intrigen und das Machtstreben Europas heraus und muss zwischen all den Problemen und neuen Begegnungen ihre eigene Identität finden. So begleitet der Leser diesmal eine etwas rebellischere junge Frau, die alles für ihre Familie tun würde und lernt, für sie und für sich selbst einzustehen. Cecilia hat also eine Entwicklung zwischen den beiden bisherigen Teilen und auch innerhalb dieses Buches durchlaufen, die interessant zu verfolgen war. Das ist auch eines der größten Themen im Buch, denn die Handlung besteht zum großen Teil aus der Vorbereitung der Rettung ihrer Familie.
Kleine Kritikpunkte, die mir aufgefallen sind, ist die Naivität eines Charakters, die mich doch hat den Kopf schütteln lassen und ein paar kleine Klischees, die auf Charaktere oder Situationen übertragen wurden. Das kann man der Autorin aber ohne Weiteres verzeihen, wenn man bedenkt, welche tollen Charaktere, spannende Schauorte und flüssigen Sätze sie erschaffen hat. Insgesamt wirkte der zweite Teil für mich etwas wie eine Vorbereitung für das Ende und als Sprungbrett für Teil 3, was nicht direkt schlecht ist, einen aber noch gespannter auf den nächsten Band der Reihe macht.
Auch die Emotionen fehlen nicht, man empfindet Hass, Mitgefühl und Vieles ist nicht so typisch vorhersehbar wie in vergleichbaren Jugendbüchern. Diese Reihe sollte viel bekannter sein!

Fazit:
Ein würdiger Nachfolger für Teil 1, etwas schwächer und doch absolut lesenswert.


Sonntag, 12. Mai 2019

[Rezension] Cry Baby: Scharfe Schnitte - Gillian Flynn

Inhalt:
In ihrer Heimat werden zwei Kinder ermordet und Camille soll einen Artikel für ihre Zeitung dafür schreiben. Dafür muss sie vor Ort recherchieren und kehrt dafür nach Wind Gap zurück, wo sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird. Schon immer herrschte ein toxisches Verhältnis in ihrer Familie und nun bleibt Camille nichts anderes übrig, als sich den Geistern ihrer Kindheit zu stellen, die nicht nur Grausamkeit verbreiten, sondern auch töten können.
 
 
 
Meine Meinung:
Gillian wurde vor allem durch "Gone Girl" und der Verfilmung dazu bekannt. "Cry Baby" ist ihr erstes Buch.
Obwohl es anfangs schwer war sich mit dem nüchternen und direkten Schreibstil anzufreunden, konnte ich das Buch in zwei Tagen durchlesen. Auch grausame Dinge werden ausgesprochen, es geht um psychische und körperliche Folter im weiteren Sinne, Mord und Perversion, was zwar nichts für schwache Nerven ist, aber doch an der Grenze zur Geschmacklosigkeit balanciert, sodass ich es nicht abstoßend genug fand, nicht weiter zu lesen. Ein Thriller enthält eben oft die genannten Elemente, sodass man sich auch bei Cry Baby darauf einstellen muss, ihnen zu begegnen.
Die Protagonistin enthüllt ihren Charakter nach und nach und wir lernen erst nach einigen Seiten ihre frühere selbstzerstörerische Seite kennen, was einen kleinen Aha-Moment hervorruft. Sie ist psychisch und körperlich verwundet von ihrer Kindheit und dem Aufwachsen bei der perfiden Mutter, muss sich für ihren Job als Reporterin aber eben dieser Kindheit wieder stellen.
Die Charaktere insgesamt wirken oftmals geheimnisvoll, haben zwei Gesichter oder man merkt einfach, das etwas mit ihnen nicht stimmt, obwohl man nicht genau den Finger darauf legen kann. Gerade das macht die Geschichte so interessant, dass man flüssig weiterlesen kann.
Wirkliche Kriminalarbeit wird nicht geleistet, der Fokus liegt auf den Problemen der Protagonistin.
Manches ist etwas unrealistisch und das Ende ist teilweise vorhersehbar, zumindest ab einem gewissen Punkt des Buches.
 
Fazit:
Guter Thriller mit kleinen Schwächen.

Samstag, 4. Mai 2019

[Rezension] Up All Night - April Dawson



Inhalt:
Taylor hat den schlechtesten Tag überhaupt: Ihr Kollege bekommt ihren Job, zwei Männer klauen ihr Auto und ihr Freund geht mit einer anderen fremd. Von Männern hat sie also erstmal die Schnauze voll, am liebsten würde sie niemals mehr mit einem zu tun haben. Gerade da trifft sie ihren alten Schulfreund Daniel wieder, der ihr in ihrer Not ein WG-Zimmer in seiner Wohnung anbietet. Taylor ist skeptisch, doch als er ihr versichert, dass er sich für Männer interessiert, geht sie davon aus, dass er ihr nicht auch noch das Herz brechen kann. Und doch ist da mehr als nur Freundschaft.

Meine Meinung:
Bei diesem Buch musste ich vor der Rezension wirklich nachdenken, was ich schreibe, da es viele kleine Baustellen gab, die mich störten, das Buch insgesamt aber nicht schlecht ist.
Zuerst einmal die Charaktere: Daniel ist ein absolut süßer Protagonist, den man permanent drücken möchte. Ich lese viele New-Adult- und Liebesromane und er entspricht nicht dem üblichen Klischee des gutaussehenden Typen, der etwas arrogant oder zumindest selbstsicher ist. Diese sind zwar oft nicht unsympathisch aber es ist doch selten, dass sie so freundlich, bodenständig und liebevoll sind wie der Protagonist hier. Ihn kann man also nur liebgewinnen. Bei Taylor bin ich zwiegespalten, einerseits ist sie naiv, andererseits versucht sie stark zu sein, sieht aber einfach nicht, was so klar ist wie ein Zaunpfahl, der einem direkt ins Gesicht geschlagen wird.
Die Nebencharaktere sind so sympathisch, dass man mehr über sie erfahren möchte. Es handelt sich dabei um die zwei weiteren Mitbewohnerinnen in der WG, die verschiedene Persönlichkeitsmerkmale haben und auch nicht dem Klischee entsprechen wollen. Somit bereiten sie den Leser gut auf weitere Teile vor.
Allerdings gibt es "Unebenheiten" im Schreibstil, die mir immer mehr aufgefallen sind. Es gibt kleine Fehler, Wortwiederholungen und zeilenlange Sätze, die man besser aufgeteilt hätte, weil sie so den Lesefluss stören.
Zusätzlich gab es für mich ein paar Längen in der Geschichte, da eigentlich nicht viel passiert ist. Personen und Situationen, die Potenzial für Konflikte oder interessante Gespräche geboten hätten wurden öfter nicht genutzt. 
Und trotz der ganzen Kritikpunkte, habe ich das Buch auch gerne gelesen und wurde unterhalten.
 
Fazit:
Es fehlt das gewisse Etwas, für Zwischendurch ist das Buch aber durchaus gut.




Dienstag, 30. April 2019

[Rezension] Der Löwe büllt - Tommy Jaud

 
Inhalt:
Nico wird von seiner Firma zwangsbeurlaubt, weil er im Büro vor Wut eine Tasse auf den Finanzvorstand wirft. Warum kann denn auch keiner verstehen, dass Nico gestresst ist? Seine Mutter verlangt seit dem Tod seines Vaters, mit dem er sich immer noch nicht auseinandergesetzt hat, noch mehr Aufmerksamkeit als sonst, seine Frau bandelt in einer Meditationssekte mit dem Oberguru an und im Großraumbüro nerven die Kollegen.
Nico erhält eine letzte Chance in einem kanarischen Ferienclub, wo er seine Firma vertritt, doch wie soll man vor seinen Problemen fliehen, wenn ausgerechnet die anhängliche Mutter die Reisebegleitung ist?
 
Meine Meinung:
Tommy Jaud steht ganz vorne in den Bestsellerlisten, wenn es um humorvolle Bücher geht, wovon ich mich mit diesem Buch zum ersten Mal selbst überzeugen wollte.
Sein Schreibstil  ist anfangs gewöhnungsbedürftig, da die Sätze wie Gedanken aufgeschrieben werden. Manchmal fehlen Wörter zu einem vollständigen Satz, manchmal wird es umgangssprachlich, wodurch die Texte beim Lesen abgehackt wirken. Gewöhnt man sich daran, lässt sich der Schreibstil allerdings verschmerzen, weil er durchaus zum Buch passt.
Nico ist ein Protagonist, der wohl nie richtig erwachsen geworden ist. Er soll 47 Jahre alt sein, wirkt aber höchstens wie Anfang bis Mitte 30, was nicht nur an seinem etwas vernachlässigten Äußeren und seiner Mutter liegt, sondern auch an seinen trotzig-cholerischen Anfällen. Trotzdem oder gerade deswegen wirkt er sympathisch, auch wenn ich nicht alle seine Handlungen nachvollziehen konnte. Seine Mutter hingegen ist unglaublich anstrengend und was dabei witzige Situationen heraufbeschwören soll, wurde für mich oft nervenaufreibend. Sie nimmt alle Klischees einer seniorenhaften, anhänglichen, sowie hyperaktiven Mutter mit, sodass es mit der Zeit einfach zu viel wurde. Oft handelt sie für mich unverständlich und stellt ihren Sohn bloß, drängt sich in den Mittelpunkt und macht ihm ein schlechtes Gewissen, um seine Aufmerksamkeit zu erhalten. Ihren Charakter konnte ich dadurch kaum leiden.
Natürlich sind ein paar kreative Ideen und auch so einige Schmunzler dabei, manche Situationen sind aber so extrem überzeichnet worden, dass sie meiner Meinung nach den Witz kaputt gemacht haben.
Während ich anfangs noch amüsiert wurde, erinnerten mich vermeintlich lustige Situationen immer mehr an eine schlechte deutsche Komödie mit Till Schweiger in der Hauptrolle als "Nico". Vor allem das Thema von Meditation und Esoterik rund um Nicos Frau Mia wurde zu sehr ausgelutscht. Manchmal ist weniger eben mehr.
Während mich die Mitte des Buches öfter genervt, als zum Lachen gebracht hat, konnte das runde Ende meine Meinung noch etwas herumreißen. Insgesamt habe ich mir aber wesentlich mehr erhofft.
 
Fazit:
In Ordnung, aber leider auch nicht mehr als das. 17€ für knapp 310 Seiten ist dann doch zu deftig.

Montag, 15. April 2019

[Rezension] Der Roboter, der Herzen hören konnte - Deborah Install

Inhalt:
Eines Tages findet Ben einen Roboter namens Tang in seinem Garten. Es ist ein altes Modell, das nichts mit den modernen Androiden gemein hat, die normalerweise Arbeiten für die Menschen erledigen. Im Gegenteil, Tang erscheint mitgenommen und ein Zylinder in seinem Inneren ist gesprungen.
Als Ben von seiner Frau verlassen wird, beschließt er, Tang zu behalten und sucht jemanden, der ihn reparieren kann. Eine ungewöhnliche Reise mit seinem neuen Freund beginnt, auf der Ben nicht nur so manches Hindernis in Hinsicht auf seinen kleinen Roboter überwinden muss, sondern auch zu sich selbst findet.
 

Meine Meinung:
Anfangs war ich etwas skeptisch was die Geschichte und vor allem die Charaktere anging. Diese Skepsis legte sich mit jeder Seite mehr, auf der der kleine Roboter Tang mit steifen Schritten in mein Herz stakste. Der süße Roboter wirkt so menschlich, -gleichzeitig wie eine Mischung aus Kind, Haustier und künstlicher Intelligenz- dass man gar nicht anders kann, als ihn ins Herz zu schließen. Gemeinsam mit Ben lernt er und entwickelt sich weiter, lernt menschliche Konstrukte wie die Liebe kennen und versucht, die Welt so zu verstehen, wie die Menschen es tun. Dabei besticht er mit einer Naivität, die so einige Situationen zum Schmunzeln und Dahinschmelzen hervorruft.
Neben dem Roboter, der für mich im Mittelpunkt der Geschichte stand, wird aber auch Ben mit seinen 34 Jahren erwachsen und findet durch und mit dem Roboter heraus, was für ein Mann er ist und sein möchte. Er ist generell etwas schwer von Begriff, dabei aber trotzdem sympathisch und auch sehr authentisch. Seine Frau Amy mochte ich vor allem anfangs nicht besonders, sie ist aber auch eher ein Nebencharakter.
Im Leben von Ben läuft vieles nicht glatt und somit hat auch die Geschichte Höhen und Tiefen, die Menschen begehen Fehler und ändern ihre Ansichten, was alles realistisch macht. Ich hatte das Gefühl, theoretisch könnte die Geschichte genau so auch geschehen, selbst wenn es so manche Stelle gab, die man als unrealistisch bewerten könnte.
Insgesamt hat das Buch sehr viel Charme, was zu 99% an dem wirklich tollen Tang liegt und ich habe mich gerne durch die Abenteuer der beiden Protagonisten gelesen.
Spannend ist es nicht oft, was dem Buch eine Richtung gibt, die auf unaufgeregte Weise unterhaltend ist.

Fazit:
Ein reizender Roboter, den man nur ins Herz schließen kann und eine herzerwärmende Geschichte, die ich wirklich mochte.

Montag, 25. März 2019

[Rezension] Zum Glück gibt es Umwege - Graeme Simsion & Anne Buist

Inhalt:
Zoe flüchtet nach dem Tod ihres Mannes aus Amerika nach Frankreich, um ihre alte Freundin zu besuchen, während Martin, ein englischer Ingenieur seinen selbst gebauten Wanderkarren praktisch auf dem Jakobsweg ausprobieren möchte. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein und als sie den Jakobsweg gemeinsam beginnen, ist es da wenig verwunderlich, dass sie genervt voneinander sind. Doch die Begebenheiten auf dem Jakobsweg schweißen die Menschen zusammen, während jeder seine eigenen Probleme aufarbeiten muss.
 
Meine Meinung:
Wir haben hier zwei Protagonisten, die beide auf ihre Weise angenehm zu verfolgen sind. Zoe ist eine quirlige Frau, die auf ihr Schicksal vertraut und es ohne Planung schafft, immer wieder spontan Hilfe zu bekommen. Sie öffnet sich für und auf dem Jakobsweg und den Menschen denen sie Begegnet. Auf der anderen Seite ist Martin das komplette Gegenteil. Er geht den Weg eigentlich aus geschäftlichen Gründen und will damit sich und anderen etwas beweisen. Er geht planvoll und zweckmäßig vor und wird dabei oft vom Schicksal herausgefordert, dass seine Pläne gehörig durcheinanderbringt. Obwohl er steif wirkt, sind mir beide schnell ans Herz gewachsen.
Das Buch hat einen ehr nüchternen Schreibstil, der mich anfangs vor allem aus Zoes Sicht aus dem Lesefluss gebracht hat, was mit Verlauf der Geschichte aber immer besser wurde, da sich die kurzen, abgehackt wirkenden Sätze mehr ausgeschrieben wurde.
Wegen der Unterschiedlichkeit der beiden Protagonisten, sowie ihrer Differenzen, musste ich oftmals schmunzeln und war am Ende ihrer Reise gemeinsam mit ihnen zufrieden, andere Gefühle wurden für mich aber selbst bei ernsten Themen nicht gut genug transportiert, sodass es mich nicht weiter berührt hat, wenn beispielsweise eine Person ihre Trauer aufgearbeitet hat. Unterhaltsam war es für mich persönlich also durchaus, bedauerlicherweise jedoch nicht wirklich emotional.
Anfangs fehlte mir zudem das Zwischenmenschliche, was sich durch das Ende jedoch ausgeglichen hat.
 
Fazit:
Durchaus solider und authentischer Roman über die Suche nach dem Sinn des Lebens auf dem Jakobsweg. Selbstfindung, schicksalhafte Begegnungen und Spiritualität inklusive.

Donnerstag, 28. Februar 2019

[Rezension] Der Herzschlag der Steine - Isabel Morland

 
Inhalt:
Ailsa hat sich in Toronto ein erfolgreiches Leben aufgebaut und mit ihrer Vergangenheit auf einer Insel auf den Äußeren Hebriden abgeschlossen. Doch dann muss sie in ihre alte Heimat zurückkehren, um das Haus ihrer verstorbenen Mutter zu verkaufen. Doch es läuft nicht, wie es soll und bald steht sie nicht nur vor der Aufgabe, ihren Lebensweg zu überdenken, sondern sieht sich auch noch ihrer alten Jugendliebe Grayson gegenüber. Nun steht die Frage im Raum, ob Ailsa es schafft, sich dem Zauber der Insel zu entziehen oder ob sie sich ihrer Vergangenheit stellt.
 
Meine Meinung:
Mit knapp 450 Seiten zählt dieses Buch nicht zu den dünnsten, was viel am Schreibstil der Autorin liegt. Isabel Morland schafft es mit ihren Beschreibungen, dass man sich das schottische Leben auf der kleinen Insel bildlich vorstellen kann. Das Wesen der Menschen und der Natur wurde gut getroffen und auch die gewisse Prise Mystik, die die Insel verbreitet konnte ich absolut nachvollziehen.
Überwiegend erfahren wir die Ereignisse aus Ailsas Sicht, die Perspektive wechselt jedoch immer wieder auch zu anderen beteiligten Charakteren, was ich sehr angenehm zu lesen fand. Man möchte die teils eigensinnigen und verschrobenen Personen näher kennenlernen und ich finde vor allem die drei Protagonisten in ihren Zügen spannend gewählt. Da gibt es einmal Blair, Ailsas besten Freund, der unglaublich stur und grimmig ist. Er lässt sich von niemandem etwas sagen und weigert sich, seinen Standpunkt zu wechseln. Grayson, Ailsas alte Jugendliebe ist hilfsbereit und umsichtig. Er versucht den Inselbewohnern zu helfen, auch wenn er sich seinen Platz unter ihnen erarbeiten muss.
Dazwischen steht die durchaus sympathische Protagonistin Ailsa, die zwischen ihrer Vergangenheit und Gegenwart einen neuen Lebensweg finden muss.
Es gibt mehrere interessante Wendungen Geheimnisse, die meiner Meinung nach erst sehr spät aufgedeckt wurden. Dadurch wurden sie erst in den letzten 50 Seiten zu schnell abgehandelt und wirkten abgehackt. Dabei hätte das Buch aufgrund der Seitenanzahl genug Platz geboten, diese Ereignisse nach und nach schon ab der Mitte des Buches zu eröffnen. Das ist mein Kritikpunkt.
 
Fazit:
 Ein atmosphärischer Roman für alle, die gerne solche schönen Geschichten lesen und dabei noch ein Stück Schottland miterleben möchten.
 

Sonntag, 24. Februar 2019

[Rezension] Paddington macht einen Ausflug - Michael Bond

Paddington macht einen Ausflug zur Saint-Pauls-Kathedrale. Neben vielen neuen Entdeckungen und Informationen zu dieser Sehenswürdigkeit, möchte Paddington eine Postkarte für seine Tante Lucy kaufen und wird dabei fälschlicherweise für ein Mitglied des Kirchenchores gehalten. Und so nimmt das Chaos, das typisch für Paddington ist, seinen Lauf. Am Ende wird natürlich gewohnt alles wieder gut und die Missverständnisse können aufgeklärt werden.
 
 
 
Wie immer bei den Paddington-Büchern aus dem Knesebeck-Verlag ist das Format gut dafür geeignet, Kindern vorzulesen. Die Seiten sind groß genug, dass die Kinder sich während dem Vorlesen die schönen Illustrationen ansehen können, die ganzseitig oder teilweise den Text ablösen. Was mir immer positiv auffällt ist, dass die Seiten dick genug sind, dass auch kleinere Kinderhände selbstständig umblättern können.
Der quirlige Bär erlebt hier ein neues Abenteuer über das sich groß und klein freuen können. Mir macht es immerhin auch noch als Erwachsene Spaß, die Geschichten über ihn vorzulesen.
Die Texte haben meiner Meinung nach eine perfekte Vorleselänge für vor dem Einschlafen und die Illustrationen sind gewohnt detailreich und liebevoll. Beim Lesen bekommt man immer wieder Lust auf weitere Geschichten des Bären, den man einfach gern haben muss.
 
 
 
Danke an den Knesebeck-Verlag für dieses Rezensionsexemplar. (Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst).

Montag, 11. Februar 2019

[Rezension] Someone New - Laura Kneidl (Spoilerfrei)


Inhalt:
Als Micah umzieht und auf ihren Nachbarn trifft, kann sie nicht glauben, dass es ausgerechnet Julian ist, dem Wochen zuvor wegen ihr der Job gekündigt wurde. Er gibt ihr nicht einmal die Chance sich zu entschuldigen, bleibt kühl und distanziert. Doch Micah lässt sich so leicht nicht abweisen, sie möchte Julian kennenlernen. Dieser hält alle Menschen auf Abstand, weil er ein Geheimnis verbirgt, das er unter keinen Umständen preisgeben möchte. Die Art wie sie ihn sieht könnte sich dadurch für immer verändern.
 
Meine Meinung:
Eine spoilerfreie Rezension dieses Buches zu schreiben ist gar nicht so einfach, ich möchte allerdings niemandem die eigene Überraschung und Erkenntnis verderben: Meine Rezension ist SPOILERFREI!
Erst einmal mag ich das Cover mit diesen Farben total, denn es sieht wenn man es in Händen hält so viel schöner aus als auf dem Bildschirm.
Die ersten 100 Seiten haben sich etwas gezogen, aber danach ist die Geschichte durch den tollen Schreibstil von Lara Kneidl nur so dahingeflossen, auch wenn das Buch insgesamt etwas kürzer hätte sein können. Die Handlung plätschert an manchen Stellen nämlich dahin. Durch den Schreibstil ist es zwar nie wirklich langweilig, aber eben auch nicht wirklich spannend, vor allem, da sich der Spannungsbogen der Geschichte generell erst spät entwickelt. Über 500 Seiten hätte das Buch für mich also nicht gebraucht.
Generell habe ich noch nie ein Buch gelesen, das so nah an unserer Zeit liegt. Es gibt zahlreiche Anspielungen auf Filme, Serien und Comics, was etwas "nerdig", dadurch aber auch sehr authentisch für das Alter der Protagonisten wirkt.
Neben dem Hauptthema, das relativ spät enthüllt wird, werden auch andere wichtige Themen wie Diversität, Rassismus und Schönheitsideale kurz angerissen. Ich habe das nicht als überladen wahrgenommen, da es meiner Meinung nach sehr gut zum Buch passt.
Das Hauptthema macht nicht das ganze Buch aus (also bitte reduziert es nicht nur darauf), es macht Laura Kneidls "Someone New" aber definitiv zu etwas Besonderem innerhalb des Genres. In dem Zusammenhang konnten mich die Emotionen bei manchen Charakteren wirklich packen, ich war teilweise unglaublich wütend, wie sie sich verhalten, sodass das Thema mich auch nach dem Lesen weiter beschäftigt hat und das kann ich wirklich nicht über jedes Buch sagen.
 
Fazit:
Keinesfalls belanglos und eine klare Leseempfehlung, einfach weil Kneidl das Hauptthema mit viel Fingerspitzengefühl in einen Roman eingebunden hat.

Montag, 4. Februar 2019

[Hörbuch-Rezension] Iron Flowers: Die Kriegerinnen - Tracy Banghart

 
Inhalt:
Nachdem Asa den König getötet und den Thron an sich gerissen hat, sind die Schwestern Nomi und Serina nun gleichermaßen Gefangene auf der Gefängnisinsel. Doch die Frauen erheben sich um die alten Traditionen und somit die Unterdrückung der Frauen zu stürzen, denn sie sind es leid, bevormundet und ausgenutzt zu werden als wären sie Menschen zweiter Klasse. Gemeinsam mit dem rechtmäßigen Thronfolger Malachi schmieden die Schwestern einen Plan. Sie möchten alles in ihrer Macht stehende tun, um Asa zu töten und ein besseres Leben für alle Frauen zu erschaffen.
 
Meine Meinung:
Der erste Teil der Dilogie hatte so viel Potenzial, das meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft wurde. Die Ausgangssituation, das Frauen unterdrückt werden und sich erheben findet sich auch im zweiten Teil wieder. Leider hat auch dieser wieder Potenzial verschenkt und konnte mich nicht mitreißen.
Serina und Nomi behalten abwechselnd ihre Perspektiven und werden von zwei verschiedenen Sprecherinnen gesprochen, was ich gut fand. So kann man die Kapitel auseinanderhalten, zumindest wenn man aufpasst. Mir ist es einmal als ich unaufmerksam war passiert, dass ich nicht mehr wusste, welche Schwester gerade spricht, da sich die Sprecherinnen ähnlich anhören, wenn man nicht darauf achtet.
Anfangs werden die Ereignisse aus dem ersten Teil nochmal kurz aufgefasst, sodass sie einem frisch ins Gedächtnis gerufen werden, falls das Lesen schon länger zurückliegt.
Obwohl immer wieder Morde geschehen oder die Frauen in schwere Situationen geraten, hat es die Autorin nicht geschafft, die Emotionen zu transportieren, die man dabei erwarten würde. Egal, welcher Nebencharakter gestorben ist, ich habe den Verlust nicht gefühlt, so grausam es auch klingt, da ich keine Bindung zu diesen Charakteren aufbauen konnte.
Die Handlung hat mich auch nicht wirklich von den Beinen gerissen, denn ich habe, wie auch beim ersten Teil, ein gewisses Etwas vermisst, den nötigen Pfiff, damit es mich mitreißen konnte. Dies war erst annähernd bei der letzten von vier CDs so, was ich sehr schade finde, denn man hätte aus der Idee mehr herausholen können.
 
Fazit:
Das Hörbuch wurde gut umgesetzt, die Geschichte blieb für mich jedoch nur mittelmäßig.