Montag, 11. Februar 2019

[Rezension] Someone New - Laura Kneidl (Spoilerfrei)


Inhalt:
Als Micah umzieht und auf ihren Nachbarn trifft, kann sie nicht glauben, dass es ausgerechnet Julian ist, dem Wochen zuvor wegen ihr der Job gekündigt wurde. Er gibt ihr nicht einmal die Chance sich zu entschuldigen, bleibt kühl und distanziert. Doch Micah lässt sich so leicht nicht abweisen, sie möchte Julian kennenlernen. Dieser hält alle Menschen auf Abstand, weil er ein Geheimnis verbirgt, das er unter keinen Umständen preisgeben möchte. Die Art wie sie ihn sieht könnte sich dadurch für immer verändern.
 
Meine Meinung:
Eine spoilerfreie Rezension dieses Buches zu schreiben ist gar nicht so einfach, ich möchte allerdings niemandem die eigene Überraschung und Erkenntnis verderben: Meine Rezension ist SPOILERFREI!
Erst einmal mag ich das Cover mit diesen Farben total, denn es sieht wenn man es in Händen hält so viel schöner aus als auf dem Bildschirm.
Die ersten 100 Seiten haben sich etwas gezogen, aber danach ist die Geschichte durch den tollen Schreibstil von Lara Kneidl nur so dahingeflossen, auch wenn das Buch insgesamt etwas kürzer hätte sein können. Die Handlung plätschert an manchen Stellen nämlich dahin. Durch den Schreibstil ist es zwar nie wirklich langweilig, aber eben auch nicht wirklich spannend, vor allem, da sich der Spannungsbogen der Geschichte generell erst spät entwickelt. Über 500 Seiten hätte das Buch für mich also nicht gebraucht.
Generell habe ich noch nie ein Buch gelesen, das so nah an unserer Zeit liegt. Es gibt zahlreiche Anspielungen auf Filme, Serien und Comics, was etwas "nerdig", dadurch aber auch sehr authentisch für das Alter der Protagonisten wirkt.
Neben dem Hauptthema, das relativ spät enthüllt wird, werden auch andere wichtige Themen wie Diversität, Rassismus und Schönheitsideale kurz angerissen. Ich habe das nicht als überladen wahrgenommen, da es meiner Meinung nach sehr gut zum Buch passt.
Das Hauptthema macht nicht das ganze Buch aus (also bitte reduziert es nicht nur darauf), es macht Laura Kneidls "Someone New" aber definitiv zu etwas Besonderem innerhalb des Genres. In dem Zusammenhang konnten mich die Emotionen bei manchen Charakteren wirklich packen, ich war teilweise unglaublich wütend, wie sie sich verhalten, sodass das Thema mich auch nach dem Lesen weiter beschäftigt hat und das kann ich wirklich nicht über jedes Buch sagen.
 
Fazit:
Keinesfalls belanglos und eine klare Leseempfehlung, einfach weil Kneidl das Hauptthema mit viel Fingerspitzengefühl in einen Roman eingebunden hat.

2 Kommentare:

  1. Hallo liebe Lisa,
    ich habe Someone New auch gerade frisch durchgelesen. Ich kann deine Rezension so unterschreiben. Irgendwie fehlte auch mir stellenweise das gewisse Etwas, was den Lesesog herbeigeführt hätte. Was nicht heißen soll, dass die Geschichte schlecht war. Ganz im Gegenteil. Ich habe sie geliebt <3. Laura Kneidl hat so viele interessante Themen und vor allem auch Figuren in ihre Geschichte eingebaut. Längen hätten da eigentlich gar nicht aufkommen dürfen/können.

    Sehr interessant und sehr wichtig finde ich deine Bemerkung zum Plottwist. Nämlich die, dass Leser das Buch nicht auf diese eine Thematik herunterbrechen sollten. Ich denke gerade bei dieser überraschenden Wendung ist das jedoch sehr schwer.

    Eine sehr gelungene Rezension <3

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Hallo Tanja,
      lieben Dank für deinen ausführlichen Kommentar! :)
      Auch deine Gedanken kann ich genauso unterschreiben und ich freue mich sehr, dass du meine Rezension gelungen findest!
      Ja, es ist schwer, das ganze Buch nicht auf den Plottwist runterzubrechen aber ich fände schade, wenn man die anderen Punkte nicht auch zumindest etwas beachtet.

      Liebste Grüße ♥

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