Donnerstag, 28. Februar 2019

[Rezension] Der Herzschlag der Steine - Isabel Morland

 
Inhalt:
Ailsa hat sich in Toronto ein erfolgreiches Leben aufgebaut und mit ihrer Vergangenheit auf einer Insel auf den Äußeren Hebriden abgeschlossen. Doch dann muss sie in ihre alte Heimat zurückkehren, um das Haus ihrer verstorbenen Mutter zu verkaufen. Doch es läuft nicht, wie es soll und bald steht sie nicht nur vor der Aufgabe, ihren Lebensweg zu überdenken, sondern sieht sich auch noch ihrer alten Jugendliebe Grayson gegenüber. Nun steht die Frage im Raum, ob Ailsa es schafft, sich dem Zauber der Insel zu entziehen oder ob sie sich ihrer Vergangenheit stellt.
 
Meine Meinung:
Mit knapp 450 Seiten zählt dieses Buch nicht zu den dünnsten, was viel am Schreibstil der Autorin liegt. Isabel Morland schafft es mit ihren Beschreibungen, dass man sich das schottische Leben auf der kleinen Insel bildlich vorstellen kann. Das Wesen der Menschen und der Natur wurde gut getroffen und auch die gewisse Prise Mystik, die die Insel verbreitet konnte ich absolut nachvollziehen.
Überwiegend erfahren wir die Ereignisse aus Ailsas Sicht, die Perspektive wechselt jedoch immer wieder auch zu anderen beteiligten Charakteren, was ich sehr angenehm zu lesen fand. Man möchte die teils eigensinnigen und verschrobenen Personen näher kennenlernen und ich finde vor allem die drei Protagonisten in ihren Zügen spannend gewählt. Da gibt es einmal Blair, Ailsas besten Freund, der unglaublich stur und grimmig ist. Er lässt sich von niemandem etwas sagen und weigert sich, seinen Standpunkt zu wechseln. Grayson, Ailsas alte Jugendliebe ist hilfsbereit und umsichtig. Er versucht den Inselbewohnern zu helfen, auch wenn er sich seinen Platz unter ihnen erarbeiten muss.
Dazwischen steht die durchaus sympathische Protagonistin Ailsa, die zwischen ihrer Vergangenheit und Gegenwart einen neuen Lebensweg finden muss.
Es gibt mehrere interessante Wendungen Geheimnisse, die meiner Meinung nach erst sehr spät aufgedeckt wurden. Dadurch wurden sie erst in den letzten 50 Seiten zu schnell abgehandelt und wirkten abgehackt. Dabei hätte das Buch aufgrund der Seitenanzahl genug Platz geboten, diese Ereignisse nach und nach schon ab der Mitte des Buches zu eröffnen. Das ist mein Kritikpunkt.
 
Fazit:
 Ein atmosphärischer Roman für alle, die gerne solche schönen Geschichten lesen und dabei noch ein Stück Schottland miterleben möchten.
 

Sonntag, 24. Februar 2019

[Rezension] Paddington macht einen Ausflug - Michael Bond

Paddington macht einen Ausflug zur Saint-Pauls-Kathedrale. Neben vielen neuen Entdeckungen und Informationen zu dieser Sehenswürdigkeit, möchte Paddington eine Postkarte für seine Tante Lucy kaufen und wird dabei fälschlicherweise für ein Mitglied des Kirchenchores gehalten. Und so nimmt das Chaos, das typisch für Paddington ist, seinen Lauf. Am Ende wird natürlich gewohnt alles wieder gut und die Missverständnisse können aufgeklärt werden.
 
 
 
Wie immer bei den Paddington-Büchern aus dem Knesebeck-Verlag ist das Format gut dafür geeignet, Kindern vorzulesen. Die Seiten sind groß genug, dass die Kinder sich während dem Vorlesen die schönen Illustrationen ansehen können, die ganzseitig oder teilweise den Text ablösen. Was mir immer positiv auffällt ist, dass die Seiten dick genug sind, dass auch kleinere Kinderhände selbstständig umblättern können.
Der quirlige Bär erlebt hier ein neues Abenteuer über das sich groß und klein freuen können. Mir macht es immerhin auch noch als Erwachsene Spaß, die Geschichten über ihn vorzulesen.
Die Texte haben meiner Meinung nach eine perfekte Vorleselänge für vor dem Einschlafen und die Illustrationen sind gewohnt detailreich und liebevoll. Beim Lesen bekommt man immer wieder Lust auf weitere Geschichten des Bären, den man einfach gern haben muss.
 
 
 
Danke an den Knesebeck-Verlag für dieses Rezensionsexemplar. (Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst).

Montag, 11. Februar 2019

[Rezension] Someone New - Laura Kneidl (Spoilerfrei)


Inhalt:
Als Micah umzieht und auf ihren Nachbarn trifft, kann sie nicht glauben, dass es ausgerechnet Julian ist, dem Wochen zuvor wegen ihr der Job gekündigt wurde. Er gibt ihr nicht einmal die Chance sich zu entschuldigen, bleibt kühl und distanziert. Doch Micah lässt sich so leicht nicht abweisen, sie möchte Julian kennenlernen. Dieser hält alle Menschen auf Abstand, weil er ein Geheimnis verbirgt, das er unter keinen Umständen preisgeben möchte. Die Art wie sie ihn sieht könnte sich dadurch für immer verändern.
 
Meine Meinung:
Eine spoilerfreie Rezension dieses Buches zu schreiben ist gar nicht so einfach, ich möchte allerdings niemandem die eigene Überraschung und Erkenntnis verderben: Meine Rezension ist SPOILERFREI!
Erst einmal mag ich das Cover mit diesen Farben total, denn es sieht wenn man es in Händen hält so viel schöner aus als auf dem Bildschirm.
Die ersten 100 Seiten haben sich etwas gezogen, aber danach ist die Geschichte durch den tollen Schreibstil von Lara Kneidl nur so dahingeflossen, auch wenn das Buch insgesamt etwas kürzer hätte sein können. Die Handlung plätschert an manchen Stellen nämlich dahin. Durch den Schreibstil ist es zwar nie wirklich langweilig, aber eben auch nicht wirklich spannend, vor allem, da sich der Spannungsbogen der Geschichte generell erst spät entwickelt. Über 500 Seiten hätte das Buch für mich also nicht gebraucht.
Generell habe ich noch nie ein Buch gelesen, das so nah an unserer Zeit liegt. Es gibt zahlreiche Anspielungen auf Filme, Serien und Comics, was etwas "nerdig", dadurch aber auch sehr authentisch für das Alter der Protagonisten wirkt.
Neben dem Hauptthema, das relativ spät enthüllt wird, werden auch andere wichtige Themen wie Diversität, Rassismus und Schönheitsideale kurz angerissen. Ich habe das nicht als überladen wahrgenommen, da es meiner Meinung nach sehr gut zum Buch passt.
Das Hauptthema macht nicht das ganze Buch aus (also bitte reduziert es nicht nur darauf), es macht Laura Kneidls "Someone New" aber definitiv zu etwas Besonderem innerhalb des Genres. In dem Zusammenhang konnten mich die Emotionen bei manchen Charakteren wirklich packen, ich war teilweise unglaublich wütend, wie sie sich verhalten, sodass das Thema mich auch nach dem Lesen weiter beschäftigt hat und das kann ich wirklich nicht über jedes Buch sagen.
 
Fazit:
Keinesfalls belanglos und eine klare Leseempfehlung, einfach weil Kneidl das Hauptthema mit viel Fingerspitzengefühl in einen Roman eingebunden hat.

Montag, 4. Februar 2019

[Hörbuch-Rezension] Iron Flowers: Die Kriegerinnen - Tracy Banghart

 
Inhalt:
Nachdem Asa den König getötet und den Thron an sich gerissen hat, sind die Schwestern Nomi und Serina nun gleichermaßen Gefangene auf der Gefängnisinsel. Doch die Frauen erheben sich um die alten Traditionen und somit die Unterdrückung der Frauen zu stürzen, denn sie sind es leid, bevormundet und ausgenutzt zu werden als wären sie Menschen zweiter Klasse. Gemeinsam mit dem rechtmäßigen Thronfolger Malachi schmieden die Schwestern einen Plan. Sie möchten alles in ihrer Macht stehende tun, um Asa zu töten und ein besseres Leben für alle Frauen zu erschaffen.
 
Meine Meinung:
Der erste Teil der Dilogie hatte so viel Potenzial, das meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft wurde. Die Ausgangssituation, das Frauen unterdrückt werden und sich erheben findet sich auch im zweiten Teil wieder. Leider hat auch dieser wieder Potenzial verschenkt und konnte mich nicht mitreißen.
Serina und Nomi behalten abwechselnd ihre Perspektiven und werden von zwei verschiedenen Sprecherinnen gesprochen, was ich gut fand. So kann man die Kapitel auseinanderhalten, zumindest wenn man aufpasst. Mir ist es einmal als ich unaufmerksam war passiert, dass ich nicht mehr wusste, welche Schwester gerade spricht, da sich die Sprecherinnen ähnlich anhören, wenn man nicht darauf achtet.
Anfangs werden die Ereignisse aus dem ersten Teil nochmal kurz aufgefasst, sodass sie einem frisch ins Gedächtnis gerufen werden, falls das Lesen schon länger zurückliegt.
Obwohl immer wieder Morde geschehen oder die Frauen in schwere Situationen geraten, hat es die Autorin nicht geschafft, die Emotionen zu transportieren, die man dabei erwarten würde. Egal, welcher Nebencharakter gestorben ist, ich habe den Verlust nicht gefühlt, so grausam es auch klingt, da ich keine Bindung zu diesen Charakteren aufbauen konnte.
Die Handlung hat mich auch nicht wirklich von den Beinen gerissen, denn ich habe, wie auch beim ersten Teil, ein gewisses Etwas vermisst, den nötigen Pfiff, damit es mich mitreißen konnte. Dies war erst annähernd bei der letzten von vier CDs so, was ich sehr schade finde, denn man hätte aus der Idee mehr herausholen können.
 
Fazit:
Das Hörbuch wurde gut umgesetzt, die Geschichte blieb für mich jedoch nur mittelmäßig.