Sonntag, 22. September 2019

[Rezension] Die Waldmeisterinnen - Andrea Schütze


Inhalt:
Lia und Holly fühlen sich sehr wohl im Wildwood Forest. Holly erfindet für ihr Leben gerne und Lia backt. Eines Tages eröffnen die beiden ihre "Sorgenloswerdstelle", um den diversen Waldbewohnern bei ihren Problemen zu helfen. Schließlich sind die beiden Waldmeisterinnen! Wer wäre besser für so einen Job geeignet als sie? Und schon kommen die ersten Tiere zu ihnen, die ihre Sorgen loswerden möchten und Lia und Holly müssen mit Rat und Tat beistehen.

Meine Meinung:
Das Auffallende an dem Buch sind die wirklich wunderschönen Bilder mit den strahlenden Farben. Es gibt bei jeder Illustration etwas zu entdecken und durch die ansprechende Gestaltung hat man als Kind und Erwachsener richtig Lust, hinzuschauen. Das fängt schon bei dem tollen Cover an. 
Andrea Schütze hat sich ein paar süße, witzige und außergewöhnliche Ideen einfallen lassen. So lebt zum Beispiel ein Eichhörnchen mit Regenbogenschweif in dem Hut des einen Mädchens, Holly. An liebevollen Details fehlt es also nicht.
Sprachlich gesehen ist das Buch auf alle Fälle ein Vorlesebuch oder eben ein Buch für schon geübte Selbstleser, denn der Schreibstil ist anspruchsvoll. Es gibt öfter für Kinder unbekannte Wörter (zumindest musste ich meinen Zuhörern öfter mal welche erklären), sowie englische Wörter, die Kinder in der Zielgruppe noch nicht wirklich kennen. 
Generell würde ich das Buch auch eher etwas älteren Kinder - so ca. ab 8 Jahren - empfehlen, denn man muss sich schon etwas besser konzentrieren können, um der Handlung zu folgen, da Beschreibungen und kleinere Umwege viel Platz in der eigentlichen Geschichte einnehmen.
Hinzu kommt, dass die Schrift für Leseanfänger auch etwas zu klein ist.

Fazit:
Liebevolles Kinderbuch, bei dem es etwas an der Umsetzung harpert. Wer sich aber darauf einlässt und vielleicht auch eine neue Herausforderung für seine Kinder sucht, könnte hier ein richtig niedliches Buch finden, dass die kindliche Fantasie anregt.


Samstag, 14. September 2019

[Rezension] Entführung - Petra Ivanov




Inhalt:
Der Entführer der Millionärstochter Lara Blum sitzt in Haft. Nachweislich hat er die Tat begangen, er schweigt aber weiterhin zum Aufenthaltsort des Mädchens. Die Öffentlichkeit fragt sich, ist der Täter ein Psychopath oder hatte die Tat vielleicht doch noch mehr Gründe, als anfangs angenommen? Liegen vielleicht sogar terroristische Hintergründe vor? Pflichtverteidiger Pal Palushi ist an sein Anwaltsgeheimnis verbunden, als der Täter ihm einen versteckten Hinweis gibt. Er steht nun zwischen Moral und Pflicht und könnte seinen Ruf und seinen Job verlieren. Doch seine Freundin ermittelt auf eigene Faust und stößt schließlich auf eine heiße Spur...

Meine Meinung:
Der Klappentext klang schon sehr interessant, was mich erwartet hat, habe ich aber nicht ganz vorhergesehen.
Petra Ivanov hat einen detailreichen Schreibstil. Man erfährt nicht nur gerade die für die Geschichte grade so relevanten Details, sondern auch allgemeine Dinge, die zum Inhalt des Buches passen. Zum Beispiel erhält man einen sehr guten Einblick in die Pflichtverteidigung im Speziellen (die erstaunlich selten in Krimis thematisiert wird) und in die Arbeit als Anwalt im Allgemeinen, genauso wie in das schweizerische Recht, aber auch in die Politik, die damit zusammenhängt.
Dabei bleibt der Kriminalroman permanent aktuell und zeitgemäß, denn man erlebt als Leser hautnah mit, wie die aktuelle politische Lage und vor allem die Medien Themen wie Terrorismus, Vorurteile und Angst gegenüber Fremdem vermitteln und somit weiter festigen und verbreiten können. Auch religiöse Hintergründe spielen hierbei eine Rolle.
An manchen Ecken wurde mir dieses "Allgemeinwissen" zu ausufernd, es hat etwas meinen Lesefluss gestört und ich war versucht, diese Stellen nur querzulesen, um wieder weiter zur Handlung zu kommen. Da hätte ich die Autorin meiner Meinung nach etwas kürzer halten können.
Die Autorin scheut sich zudem nicht, Fachbegriffe zu nutzen und generell ein höheres Niveau bei ihrem Schreibstil einzuschlagen, sodass ich ein paar Begriffe nachschauen musste, um es besser zu verstehen. Aber Lesen bildet ja bekanntlich und das kann ich damit hier bestätigen ;)
Dadurch, dass die Autorin mit ihren Zusatzinfos auch immer wieder hinter die Kulissen der oben genannten Themen schaut, werden dem Leser Dinge bewusst gemacht, die man nicht unbedingt so auf dem Schirm hat. Und auch mein Bild von der Schweiz hat sich nach diesem Buch etwas verschoben, was ich zusätzlich sehr interessant finde. Insgesamt ist dies ein intelligenter Krimi, der nicht nur für Unterhaltung sorgt, sondern auch die grauen Zellen versorgt.

Fazit:
Ein paar kleinere Dinge haben mich gestört, im Großen und Ganzen aber ein solider Kriminalroman, dessen Autorin man sich gerne genauer anschauen kann.


Sonntag, 8. September 2019

[Rezension] Die kleine Spinne Widerlich sagt Gute Nacht - Diana Amft

Die kleine Spinne Widerlich ist müde und sagt vor dem Schlafengehen noch ihren Verwandten und Freunden "Gute Nacht". Darunter unter anderem auch Onkel und Tante, sowie ihrer Großmutter.



Diese Geschichte von der Spinne Widerlich ist in ein kleines Pappbuch verpackt und hat wenige Seiten. Das Buch ist recht kurz und reicht zum Vorlesen wohl ab einem gewissen Alter nicht mehr alleine aus, dafür ist es wunderschön illustriert, sodass man an den liebevollen Bildern Spaß finden kann.
Auch kleine Hände können mit den dicken Seiten gut umgehen, denn diese sind stabil und griffest, sodass die Kleinen auch schon selbst umblättern können.
Die Handlung an sich beschränkt sich wirklich nur darauf, dass die Spinne ihren Bekannten Gute Nacht sagt, bevor sie selbst zu Bett geht, es gibt also keinen tieferen Sinn oder eine Lehre, die Kinder daraus ziehen könnten, das muss aber auch nicht immer sein. Mir hat das jedoch etwas gefehlt.
Da das Buch wie gesagt eher kurz ist, eignet es sich entweder für jüngere Kinder, oder als kleiner Zusatz, wenn mit dem Vorlesen noch nicht Schluss sein soll und eine weitere Geschichte gewünscht wird. So dehnt sich die Vorlesezeit mit der Spinne Widerlich als Zusatz auch nicht zu weit aus ;) .

Fazit:
Niedlich illustriert ist dieses Gute-Nacht-Vorlesebuch etwas für die Kleinen.