Samstag, 20. Juli 2019
[Rezension] Das Labyrinth des Fauns - Cornelia Funke
Inhalt:
Ofelia ist 1944 gerade in die spanischen Berge gezogen, wo ihr Stiefvater stationiert ist, als sie von einem Faun drei Aufgaben gestellt bekommt. Wenn sie diese besteht, beweist sie damit, dass sie die langgesuchte Prinzessin des unteren Königreichs ist - einer Welt voller magischer Wesen, die zugleich wundervoll und grausam ist. Das schlägt Ofelia in den Bann und sie würde alles tun, um Zuflucht vor Krieg, Hunger und ihrem blutrünstigen Stiefvater zu finden. Und doch ist das Böse stark in beiden Welten.
Meine Meinung:
Cornelia Funke hat sich den Film "Pans Labyrinth" zum Vorbild genommen und daraus ein Buch gemacht:
Sie hat dabei die düstere Atmosphäre, die auch schon der Film hatte sehr gut eingefangen und das spannende Setting eines vom Krieg und den Faschisten gebeutelten Spaniens 1944 übernommen. Insofern ist das Buch nichts Neues für diejenigen, die den Film schon gesehen haben, sondern nur eine Neuauflage in Buchform. Und das habe ich vor allem zu bemängeln: Es gibt zu viele Übereinstimmungen, wodurch Potenzial verschwendet wurde, aus dem Buch etwas Besonderes zu machen. Die Autorin hätte mehr mit dem Material der Vorlage spielen müssen, damit ihre eigenen Ideen etwas Neues aus Thematik und Setting hätten zaubern können. So wurde einfach vieles deckungsgleich übernommen. Dabei sind die wenigen Märchen, die es immer mal wieder zwischen den Kapiteln gibt und die Funke selbst geschrieben hat wirklich sehr kreativ. Sie können eigenständig gelesen werden, hängen aber untereinander und auch mit der Geschichte zusammen und ich hätte sie auch als Kurzgeschichtensammlung sehr gerne gelesen. Man merkte in ihnen viel mehr Herz und Freiheit und somit waren sie mehr als gelungen.
In die Protagonistin konnte ich mich leider nicht einfühlen, sodass sie für mich mehr anstrengend als zugänglich war, vor allem bei einigen Entscheidungen, die sie getroffen hat.
Zudem finde ich das Buch ab 14 Jahren etwas zu brutal und würde es vielleicht eher ab 16 empfehlen, da es doch so einige blutrünstige Stellen gibt, die zeigen, welche grausamen Dinge sich Menschen antun können.
Fazit:
Viel Potenzial wurde verschenkt, weil sich die Autorin zu sehr an ihr Vorbild Guillermo del Toro gehalten hat. Damit hatte ihre eigenen Ideen keine Chance sich zu entfalten.
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