Freitag, 6. April 2018

[Rezension] Dumplin' von Julie Murphy

Inhalt :
Willowdean, von ihrer Mutter nur Dumplin', also Knödel, genannt, hat sich bisher in ihrem dicken Körper eigentlich ganz wohl gefühlt. Zumindest bis die Sechzehnjährige bei der Arbeit dem attraktiven Bo näher kommt, der so gar nicht in ihrer Klasse spielt. Als er sie aus heiterem Himmel küsst, ist sie nicht nur verwirrt sondern auch unsicher. Plötzlich macht es ihr etwas aus, dass sie nicht so schlank ist wie die anderen Mädchen, die beispielsweise am >>Miss Teen Blue Bonnet-Schönheitswettbewerb<< teilnehmen, oder auch ihre beste Freundin seit Kindertagen: Ellen. Kurzerhand beschließt sie, am Wettbewerb teilzunehmen, denn warum sollte es ein Problem sein, gleichzeitig nicht den üblichen Schönheitsidealen zu entsprechen und sich schön zu fühlen?
 
 
Meine Meinung:
Meine hohen Erwartungen an dieses Buch wurden leider gar nicht erfüllt. Zu Anfang mochte ich die Protagonistin Willowdean noch sehr, da sie ein starker Charakter ist, den man ins Herz schließen kann. Sie verehrt Dolly Parton, vermisst ihre verstorbene Tante Lucy und setzt sich für andere ein. Je weiter man liest, desto mehr wird sie jedoch zu einer Person, die ihre Unsicherheiten am eigenen Körper auf andere projiziert und das an anderen auslässt. Sie verliebt sich in einen als allgemein attraktiv geltenden Jungen, der Interesse an ihr zeigt, aber trotzdem fühlt sie sich in ihrer Haut immer unwohler. Das lässt sie durch Launen an ihren Mitmenschen aus, wobei ihr nicht auffällt, dass sie selbst das Problem ist, nicht die anderen. Außerdem verwendet sie die Gedanken an ihren Körper als Schutzmechanismus, schließlich kann ein gutaussehender Junge ja nicht öffentlich mit ihr zusammen sein wollen, oder? Dann kann man auch gleich die Beziehung beenden. Den Jungen fragt hierbei natürlich keiner.
Wie ein typischer Teenager reagiert sie oft nicht nachvollziehbar, launisch und überzogen, sodass die Sympathie für Willowdean immer weiter sinkt und nicht steigt, wie es eigentlich der Fall sein sollte.
Hinzu kommt, dass die Beziehungen zwischen den Charakteren oft nicht gut rüber kommen, da manche Situationen nicht gut genug ausgebaut sind. Vor allem Gespräche zwischen den Charakteren hätte ich mir umfassender gewünscht, stattdessen werden nur kurze Sätze gewechselt, niemand redet Klartext und kurz darauf verlässt eine Person die Diskussion und blockt das Gespräch ab.
Positiv zu sehen sind die kleine, gut lesbare Kapitelaufteilung, durch die man im Buch gut vorankommt. Außerdem lebte das Buch für mich irgendwann vor allem durch so manche tollen Nebencharaktere, wie Mitch, die neuen Freundinnen, die Will durch den Wettbewerb findet und sogar die Eltern mancher Nebencharaktere. Schade, dass man die Nebencharaktere mehr ins Herz schließen kann als Willowdean selbst.

Fazit:
Hatte leider wesentlich mehr erwartet. Mit Handlung & Protagonistin war ich unzufrieden. Kann das Buch daher leider nicht direkt weiter empfehlen, auch wenn es nicht schlecht war.
 
 

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