Mittwoch, 25. Oktober 2017

[Rezension] Tiefe Narbe von Arno Strobel

 
Inhalt:
Der Oberkommissar Max Bischoff ist neu auf dem Revier als eines Morgens ein bekannter Journalist blutbesudelt und verwirrt auf dem Polizeipräsidium auftaucht. Er kann sich an die letzte Nacht nicht mehr erinnern, weiß nicht woher das Blut stammt und welche Rolle er dabei spielt. Den Ermittlern ist schnell klar, dass etwas Schlimmes vorgefallen sein muss, erst Recht, nachdem sich herausstellt, dass das Blut einer Frau gehört, die seit über zwei Jahren vermisst wird. Bischoff und sein Partner Böhme sehen sich einem grausamen Foltermord gegenüber, als kurz darauf eine Frauenleiche am Rhein auftaucht. Mit seinen modernen und wissenschaftlich fundierten Ermittlungsmethoden muss sich Max nicht nur gegenüber seinen Kollegen, sondern auch gegen den Mörder behaupten, denn bald verstrickt er sich immer weiter in den mysteriösen Fall. Ist der Journalist Opfer oder Täter?
 
Meine Meinung:
Dieser Thriller wird aus der Sicht des Oberkommissars Max Bischoff erzählt und schon zu Anfang wurde mir dadurch klar, dass dies für mich kein Thriller, sondern eher ein Kriminalroman sein wird, zumindest so wie ich die beiden Genre verstehe. Max ist der Überflieger, ein junger Kollege in einem neuen Team, der mit seinen modernen Methoden nicht auf Gegenliebe bei seinem älteren Partner stößt. Er ist als Charakter eher unspektakulär und von Beginn an fast schon langweilig. Seinen Kollegen Böhmer empfinde ich schlichtweg als unsympathisch, da er nicht gerade durch seine offene Art besticht. Er verhält sich oftmals herablassend, da er der Meinung ist, Erfahrung und Intuition wiegen mehr als die Methoden von Max und dies thematisiert er häufig und ausgiebig durch Augenrollen, Verwerfen von Max Ideen oder die Betonung, dass er mehr in diesem Job gesehen habe als Max. Sein Charakter ist typisch klischeehaft dargestellt: Er ist der alteingesessene Polizist.
Bis zur Mitte hin musste ich mich zwingen, weiter zu lesen, da weder etwas Nennenswertes passiert, noch mag ich die auftauchenden Charaktere besonders. Kleine Kapitel aus der anonymen Sicht des Mörders geben zwischendurch Einblick in die kranke Psyche und der Leser fragt sich, welcher Mensch nur so schlimme Sachen tun kann.
Ab der Mitte des Buches habe ich mich reingelesen und obwohl sämtliche Charaktere immer noch eher monoton und klischeehaft dargestellt werden, wird alles wesentlich spannender, sodass das Lesen nicht mehr so schleppen voran geht.
Ab da wird aber auch die Folter des Mörders an seinen Opfern immer häufiger thematisiert, sodass zarte Gemüter vielleicht weniger gewillt sind, weiter zu lesen. Wer also ein mehr Blut nicht verkraftet, sollte da die Finger weglassen.
 
Fazit:
Solider Krimi, dessen Charaktere mich nicht überzeugen konnten. Wirkte teilweise klischeehaft und plump.

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